Jens Lien
Jens Lien (* 14. September 1967 in Oslo) ist ein norwegischer Filmregisseur, dessen Filme auf zahlreichen Festivals und Filmpreisverleihungen ausgezeichnet und nominiert wurden.[1] Internationale Aufmerksamkeit erregte insbesondere sein Film Anderland (2006).
Leben
Lien machte 1993 seinen Abschluss an der London International Film School.[2] Seine Abschlussarbeit war der Kurzfilm Montana, der im gleichen Jahr auf dem Kurzfilmfestival in Grimstad gezeigt wurde.[3] 1995 nahm er mit seinem Film Mitt elektriske kjøkken erneut am Festival teil.[3] Später arbeitete er an den Kurzfilmen Døren som ikke smakk (2000) und Naturlige Briller (2001).[4] Beide Filme basierten auf Drehbüchern von Per Schreiner und wurden bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gezeigt.[5]
2003 veröffentlichte Lien mit Jonny Vang sein Spielfilmdebüt,[2] das bei der Berlinale in der Sektion „Panorama Special“ lief.[6] Zudem erhielt der Film bei den Amanda eine Nominierung als „Bester Film“ und Aksel Hennie die Auszeichnung als „Bester Darsteller“.[7] Liens darauffolgendes Filmprojekt Anderland (Den brysomme mannen, 2006) war wiederum eine Zusammenarbeit mit Per Schreiner und basierte auf einem Hörspiel, das zwei Jahre zuvor für das Radio aufgenommen wurde.[5] Der Film erhielt Amanda-Auszeichnungen in den Kategorien „Beste Regie“, „Bestes Drehbuch“ und „Bester Darsteller“ (Trond Fausa Aurvåg) und Nominierungen als „Bester Film“ und für die „Beste Darstellerin“ (Petronella Barker).[8] Anderland gewann insgesamt mehr als 20 internationale Auszeichnungen, darunter den ACID Award in Cannes.[8] 2011 hatte Liens Film Sons of Norway Premiere beim Toronto International Film Festival.
Liens neuestes Projekt ist die TV-Miniserie Viva Hate, die sich derzeit in der Postproduktion befindet.[9] Die Geschichte ist Anfang der 1990er Jahre in der damaligen, ausgeprägten Musik-Szene in Göteborg angesiedelt. Das Drehbuch stammt von Peter Birro.
Neben seiner Tätigkeit als Filmregisseur realisierte Lien auch einige Werbespots und erhielt u. a. den Preis Gullfisken für den SAS-Werbespot Pappajenta.
Filmografie
- 1993: Montana (Kurzfilm)
- 1995: Mitt elektriske kjøkken (Kurzfilm)
- 1998: Naken greve (Videokurzfilm)
- 2000: Hver søndag hos mor (Kurzfilm)
- 2000: Døren som ikke smakk (Kurzfilm)
- 2001: Naturlige Briller (Kurzfilm)
- 2001: Spenn (TV-Kurzfilm)
- 2003: Jonny Vang
- 2004: Bok kokken (Videokurzfilm)
- 2006: Anderland
- 2007: Høydepunkter (Kurzfilm)
- 2011: Sons of Norway
- 2017: Occupied – Die Besatzung (Fernsehserie, 3 Folgen)
Weblinks
- Jens Lien in der Internet Movie Database (englisch)
- Profil auf filmweb.no (norwegisch)
- Jens Lien auf filmfront.no (norwegisch)
- Jens Lien im Store norske leksikon (norwegisch)
Einzelnachweise
- Auszeichnungen und Nominierungen für Jens Lien. Internet Movie Database, abgerufen am 7. Januar 2015 (englisch).
- Vegard Larsen: Brysom type (norwegisch), Dagbladet. 15. Mai 2006. Abgerufen am 22. Juli 2008.
- Jonny Vang (norwegisch) Filmweb.no. 14. Februar 2003. Abgerufen am 23. Juli 2008.
- Jens Lien (englisch) Internet Movie Database. Abgerufen am 23. Juli 2008.
- Lars Ditlev Hansen: Brysom mann blir film (norwegisch), Aftenposten. 15. Juli 2005. Archiviert vom Original am 27. September 2008. Abgerufen am 22. Juli 2008.
- Johnny Vang. Filmdatanblatt. Internationale Filmfestspiele Berlin, abgerufen am 7. Januar 2015 (PDF; 301,6 kB).
- Awards for Jonny Vang (2003) (englisch) Internet Movie Database. Abgerufen am 23. Juli 2008.
- Awards for Den brysomme mannen (2006) (englisch) Internet Movie Database. Abgerufen am 22. Juli 2008.
- Viva Hate (2014). Internet Movie Database, abgerufen am 7. Januar 2015 (englisch).