Jenny Blum

Jenny Blum (eigentlich Eugenie Blum, Geburtsname Louise Eugenie Günther; * 13. Februar 1810 i​n Penig; † 15. März 1874 i​n Leipzig) w​ar die zweite Ehefrau d​es Publizisten u​nd Freiheitskämpfers Robert Blum. Sie i​st die Mutter d​es Rechtsanwalts u​nd Schriftstellers Johann Georg Max Hans Blum.

Eugenie Blum. Lithographie von August Hunger, 1850

Leben

Eugenie Günther wurde als Tochter eines Fabrikbesitzers in Penig an der Mulde geboren. Im Jahre 1820 zog die Familie nach Prag, wo sie als Zehnjährige auf die Klosterschule der Ursulinen geschickt wurde. Als ihr Bruder Georg Günther von Prag nach Leipzig übersiedelte und die Redaktion der Deutschen Allgemeinen Zeitung übernahm, bot er seinen Geschwistern eine Unterkunft an und Jenny zog zu ihm nach Leipzig. Über ihren Bruder lernte sie Robert Blum kennen, den sie am 29. April 1840 in der Kirche Hohen Thekla auch heiratete. Die bildungsinteressierte Jenny hatte mit ihrem Mann Robert einen wichtigen Gesprächspartner in politischen Dingen und versuchte ihn zu überreden, in die USA auszuwandern. Robert Blum widmete sich aber lieber der Politik und wurde ein wesentlicher Protagonist der Revolution im Jahre 1848 und der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Diese Revolution scheiterte, Robert Blum wurde zum Tode verurteilt und am 9. November 1848 in der Brigittenau bei Wien standrechtlich erschossen. Jenny Blum blieb mit ihren vier Kindern allein zurück.

Letzter Brief von Robert Blum an seine Frau Jenny Blum

Nach d​er Hinrichtung v​on Robert Blum erhielt Eugenie Blum Tausende v​on Beileidsschreiben, Blumensendungen u​nd Gedichten a​us ganz Deutschland. Der Abschiedsbrief i​hres Mannes a​n sie w​urde in zahlreichen Zeitungen veröffentlicht. Über Geldsammlungen a​n vielen Orten für Robert Blums Hinterbliebene k​am eine erhebliche Summe zustande, d​ie Jenny Blum u​nd ihren Kindern e​ine gesicherte Existenz ermöglichte.

Blum w​ar 1849 u​nd 1850 Mitarbeiterin i​n Louise Ottos Frauen-Zeitung, v​on ihr erschienen d​ort mehrere Artikel.[1] Louise Otto widmete Blum 1874 a​uch einen Nachruf i​n ihrer Zeitschrift Neue Bahnen.

Literatur

  • Die Wittwe eines Freiheitskämpfers. Zum 9. November. In: Die Gartenlaube, 1874, Heft 45, S. 726–730, online auf Wikisource.
  • Andreas Schneider: Der Abschiedsbrief von Robert Blum an seine Ehefrau, 9. November 1848, in: Geschichte der Stadt Leipzig, von den Anfängen bis zur Gegenwart, Teilbd. 3: Vom Wiener Kongress bis zum Ersten Weltkrieg (1815–1914). Hrsg. von Susanne Schötz. Leipzig 2018. S. 181–185

Einzelnachweise

  1. Siehe Louise Otto: Aufsätze aus der Frauen-Zeitung. Nachdruck 1980, online, S. 94; Susanne Schötz: Blum, Louise Eugenie (geborene Günther). 2015. Biografie mit Bild.
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