Jeffrey Tambor
Jeffrey Michael Tambor (* 8. Juli 1944 in San Francisco, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Filmschauspieler.
Leben
Jeffrey Tambor wuchs in einer konservativ jüdischen Familie auf und gilt wegen seiner bescheidenen Familienverhältnisse – seine Mutter war Hausfrau, sein Vater Bodenleger – in Hollywood als jemand, der den Traum vom Tellerwäscher zum Millionär verwirklichte. Tambor absolvierte die San Francisco State University, und wechselte anschließend an die Wayne State University in Detroit (Michigan), an der er Schauspiel studierte und seinen Abschluss erlangte.
Nach kleineren Auftritten in kleineren Theatern folgte 1977 sein Fernsehdebüt in einer Episode der Fernsehserie Kojak – Einsatz in Manhattan. Zwischen 1979 und 1980 stand Tambor in der kurzlebigen Sitcom The Ropers vor der Kamera, was ihm erstmals Bekanntheit verschaffte. Seitdem konnte Tambor für über 120 Fernsehserien und Spielfilme verpflichtet werden. Zwei weitere Male war er Hauptdarsteller einer Fernsehserie. Zum einen stand Tambor von 1992 bis 1998 in 90 Episoden der Larry Sanders Show vor der Kamera und wurde so viermal für den Emmy als Bester Nebendarsteller in einer Sitcom nominiert. 2003 erfolgte sein zweiter Einsatz als Mitglied der Stammbesetzung einer Fernsehsendung. In Arrested Development war Tambor von 2003 bis 2006 in 53 Episoden auf dem Bildschirm präsent. Im Mai 2013 kehrte die Serie beim Video-on-Demand-Anbieter Netflix für 15 neue Episoden zurück, in denen er seine Rolle wieder aufnimmt. Er wurde für diese Rolle zwei weitere Male für den Emmy nominiert. 2015 erhielt Tambor für seine Rolle in der Amazon-Serie Transparent einen Golden Globe Award in der Kategorie Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical und einen Emmy Award in der Kategorie Bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie.[1]
Tambor stand aber auch für Spielfilme vor der Kamera. Dabei war er jedoch meist in Nebenrollen denn als Hauptdarsteller gefragt. Zu den bekannteren Filmen, in denen er zu sehen war, zählte Hellboy (2004) und Der Grinch aus dem Jahr 2000. Auch leiht er seit 2004 in der Animationsserie SpongeBob Schwammkopf König Neptun seine Stimme.
1990 spielte Tambor im Videoclip zu I Wish It Would Rain Down von Phil Collins einen Theaterregisseur.
Über Tambors Privatleben gibt es unterschiedliche Angaben. Er war möglicherweise dreimal, jedoch mindestens zweimal verheiratet, und ist Vater von drei oder zumindest zwei Kindern. Gerüchte, dass er Mitglied von Scientology ist, hat er dementiert.
Nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung zog Tambor im November 2017 Konsequenzen und verließ die Serie Transparent. Tambor dementierte die Vorwürfe.[2]
Filmografie (Auswahl)
- 1973: The Summertime Killer
- 1979: … und Gerechtigkeit für alle (…And Justice for All)
- 1982: M*A*S*H (Fernsehserie, Episode 11x03)
- 1983: Mr. Mom
- 1983: Hochzeit mit Hindernissen (The Man Who Wasn’t There)
- 1984: Eine starke Nummer (No Small Affair)
- 1986: Mr. Sunshine (Fernsehserie, 11 Episoden)
- 1987: Faustrecht – Terror in der Highschool (Three O’Clock High)
- 1987–1988: Max Headroom (Fernsehserie)
- 1989: Brenda Starr
- 1990: Stimme des Todes (Lisa)
- 1990: Geschichten aus der Gruft (Tales from the Crypt, Fernsehserie, Folge Eine dicke Erbschaft)
- 1991: Das Leben stinkt (Life Stinks)
- 1991: City Slickers – Die Großstadt-Helden (City Slickers)
- 1995: Pfundskerle (Heavy Weights)
- 1995: Die Frau meines Lehrers (My Teacher’s Wife)
- 1996: Der Mann, der Eichmann jagte (The Man, Who Captured Eichmann)
- 1998: Rendezvous mit Joe Black (Meet Joe Black)
- 1998: Verrückt nach Mary (There’s Something About Mary)
- 1998: Dr. Dolittle
- 1999: Durchgeknallt (Girl, Interrupted)
- 1999: Tötet Mrs. Tingle! (Teaching Mrs. Tingle)
- seit 1999: SpongeBob Schwammkopf (SpongeBob Squarepants, Fernsehserie, Stimme)
- 2000: Der Grinch (How the Grinch Stole Christmas)
- 2003: Partyalarm – Finger weg von meiner Tochter (My Boss’s Daughter)
- 2003–2006, 2013, 2018–2019: Arrested Development (Fernsehserie)
- 2004: Hellboy
- 2005: Muppets: Der Zauberer von Oz (The Muppets’ Wizard of Oz)
- 2007: Slipstream
- 2008: Hellboy – Die goldene Armee (Hellboy II: The Golden Army)
- 2009: Hangover (The Hangover)
- 2009: Lügen macht erfinderisch (The Invention of Lying)
- 2010: Operation: Endgame
- 2011: Flypaper – Wer überfällt hier wen? (Flypaper)
- 2011: Hangover 2 (The Hangover: Part II)
- 2011: Mr. Poppers Pinguine (Mr. Popper’s Penguins)
- 2011: Paul – Ein Alien auf der Flucht (Paul)
- 2011: Five (Fernsehfilm)
- 2013: Hangover 3 (The Hangover: Part III)
- 2014: The Millers (Fernsehserie, 2 Episoden)
- 2014: Furchtbar fröhliche Weihnachten (A Merry Friggin’ Christmas, Stimme)
- 2014–2017: Transparent (Fernsehserie)
- 2016: The Accountant
- 2017: Eleanor & Colette (55 Steps)
- 2017: The Orville (Fernsehserie)
- 2017: The Death of Stalin
- 2020: Magic Camp
Weblinks
- Jeffrey Tambor in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- 67th Emmy Awards Nominees and Winners. In: www.emmys.com. Academy of Television Arts & Sciences, abgerufen am 29. September 2015 (englisch).
- Nach Belästigungsvorwürfen: Jeffrey Tambor verlässt „Transparent“. In: Spiegel Online. 20. November 2017, abgerufen am 25. November 2017.