James Bauer
James Bauer (* 1. März 1884 als James Ephraim in Hamburg[1]; † nach 1940, möglicherweise in Argentinien) war ein deutscher Theaterschauspieler und Filmregisseur.
Leben
Bauer entstammte einer Hamburger Kaufmannsfamilie. Er erhielt seine Theaterausbildung von Cord Machmann und debütierte als Bühnenschauspieler 1902 in Hagen. Im Jahr 1905 arbeitete er in Neiße erstmals als Theaterregisseur. 1908 wurde er in Hamburg Leiter des Volks-Schauspielhauses, später war er Direktor des Hamburger Neuen Theaters. 1912 besuchte er mit seiner Tourneebühne Napoleon und seine Frauen Berlin.
1920 begann er dort seine Karriere als Filmregisseur. Er arbeitete dabei regelmäßig mit dem Schauspieler und Produzenten Hans Mierendorff zusammen. Als sein Nachfolger war er Geschäftsführer bei der Lucifer-Film Co. m.b.H. in den Jahren 1924 und 1925.[2] Danach inszenierte er für verschiedene Auftraggeber. 1928 gründete er seine eigene Filmfirma Ines Internationale Spielfilm GmbH[3] und 1931 die Renaissance Film GmbH[4].
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 emigrierte Bauer nach Spanien, wo er die erfolglose Polizeifilm-Parodie No me mates inszenierte. Nach dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges 1936 wanderte er nach Argentinien aus. Dort konnte Bauer seine Regiekarriere bis 1940 fortsetzen. Im Jahr 1938 wurde er aus der Reichsfilmkammer wegen „nicht arischer“ Abstammung ausgeschlossen. James Bauer soll laut Informationen von Familienangehörigen am 30. August 1947 in Buenos Aires gestorben sein, eine Angabe, die derzeit nicht verifiziert werden kann.
Filmografie
- 1920: Die Maske des Todes (2 Teile; auch Drehbuch)
- 1921: Der Kampf um die Heimat
- 1921: Ich bin Du (auch Drehbuch)
- 1922: Der Halunkengeiger
- 1922: Der schwarze Stern
- 1922: Der schlummernde Vulkan (auch Drehbuch)
- 1923: Der Mitternachtszug
- 1924: Die Fahrt ins Verderben
- 1925: Die Anne-Liese von Dessau
- 1927: Mein Heidelberg, ich kann Dich nicht vergessen
- 1927: Walpurgisnacht
- 1927: Hast Du geliebt am schönen Rhein?
- 1928: Wenn die Schwalben heimwärts ziehn
- 1929: Das Geständnis der Drei
- 1929: Das Mädel aus der Provinz (auch Produktion)
- 1929: § 173 St.G.B. Blutschande (auch Produktion)
- 1930: Student sein, wenn die Veilchen blühen (nur Produktion)
- 1932: Ja, treu ist die Soldatenliebe (nur Koproduktion, Künstlerische Oberleitung)
- 1932: Nachtkolonne (auch Produktion)
- 1933: Flucht nach Nizza (auch Produktion)
- 1936: No me mates
- 1937: Paraguay, tierra de promisión
- 1938: Cantando llegó el amor (auch Drehbuch)
- 1939: El misterio de la dama gris
- 1940: Explosivo 008 (auch Drehbuch)
Einzelnachweise
- Quelle: Geburtsurkunde Nr. 837, Standesamt Hamburg 03, Staatsarchiv Hamburg
- HRB Nr. 16203, Einträge im Berliner Handelsregister am 12. Mai 1924 und 16. März 1925
- Handelsregister Berlin HRB Nr. 41515
- Handelsregister Berlin HRB Nr. 47432
Literatur
- Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 89 f., ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8
- Bauer, James. In: Kurt Mühsam, Egon Jacobsohn: Lexikon des Films. Verlag der Lichtbildbühne, Berlin 1926, S. 13.