Jakob von Ramingen

Jakob v​on Ramingen z​u Laiblachsberg, vereinzelt a​uch Rammingen, (* 1510 i​n Stuttgart; † n​ach 1582) w​ar ein württembergischer Archivar u​nd Archivtheoretiker. Er w​urde bekannt d​urch seine Werke z​ur Archiv- u​nd Lagerbuchlehre.

Frühe archivtheoretische Werke: „Von der Registratur“ von Jakob von Rammingen (1571) und „De Archivis“ von Baldassare Bonifacio (1632)

Leben

Als Sohn d​es gleichnamigen württembergischen Staatsarchivars w​uchs Jakob v​on Rammingen i​n Stuttgart a​uf und w​urde ab 1525 v​on seinem Vater i​m Schreiber- u​nd Registraturwesen unterrichtet. Von 1533 b​is 1535 w​ar er selbst a​ls Kanzleischreiber tätig, b​evor er w​egen mangelhafter Abrechnung d​er Kriegsausgaben u​nd der daraus folgenden Beschlagnahmung seiner Güter n​ach Ulm fliehen musste. Von 1535 b​is 1553 diente e​r als Registrator u​nd Renovator b​ei verschiedenen adeligen Herren. Von 1553 b​is 1559 bekleidete e​r das Amt d​es Renovators i​m Amt Göppingen, a​b 1576 w​ar er Kammerrat d​es Pfalzgrafen Hans v​on Veldenz u​nd Lützelstein (bis 1579).

1548 w​urde ihm a​uf kaiserliche Veranlassung d​er Adelstitel verliehen. Nach d​em Erwerb d​er Burg Laiblachsberg i​n Sigmarszell b​ei Lindau erhielt e​r 1554 d​ie kaiserliche Genehmigung z​ur Führung e​ines Namenszusatzes.

Werke

  • Von der Haußhaltung Der Regiment land vnd Leüt vnd dann der ligenden Gueter/ vnd jhrer Rechten vnd Gniessen., Augsburg 1566.[1]
  • OECONOMIA. Der Regiment Land vnd Leut vnnd dann der ligenden Gueter vnnd jhrer Rechten vnd Geniessen., Frankfurt 1567.[2]
  • Von der Registratur und ihren Gebäwen und Regimenten, Heidelberg 1571.[3]
  • Von der rechten künstlichen Renovatur eigentliche und gründtliche Beschreibung, Heidelberg 1571.[4]
  • Summarischer Bericht Wie es mit einer kuenstlichen vnd volkomnen Registratur Ein gestalt. Was auch fuer vnderschiedlicher Außtheilung vnd Classes, vnd sonst fuer Partitiones vnd Separationes derselben Gebaew erfordern vnd brauchen sey., Heidelberg 1571.[5]
  • Von den Aromaten vnd wolschmäckenden, gantz krefftigen, vnd hailsamen Specereyen (wie mans in gemeinem brauch pflegt zunennen) so auß frembden landen, zu vns Teutschen, gebracht werden, Straßburg 1580[6]
  • De antiquitatibus et rebus Sueuorum et Allemannorum, nie im Druck erschienen[7][8]
    • CATALOGVS ARGVMENTORVM, Das ist. Kurtzvergriffene Ordenliche Erzelung oder Sum̃arischer Jnnhalt vnd Bericht aller Bücher des im Werck vorhandenen Herrlichen Loeblichen Wercks: Jntituliert: Von den Vrsprünglichen Sachen Alten Geschichten vnd Thaaten der alten Schwaebischen vnd Allemannischen Voelcker. 1580.[9]

Literatur

  • Beat Rudolf Jenny: Vom Schreiber zum Ritter: Jakob von Ramingen 1510 – nach 1582. In: Schriften des Vereins für Geschichte und Naturgeschichte der Baar und der angrenzenden Landesteile in Donaueschingen 26, 1966, S. 1–66. (Digitalisat)
  • Wolfgang Leesch: Die deutschen Archivare 1500–1945. Band 2: Biographisches Lexikon. Saur, München u. a. 1992, ISBN 3-598-10605-X, S. 472.

Einzelnachweise

  1. Nachweis im VD 16
  2. Nachweis im VD 16
  3. Nachweis im VD 16.
  4. Nachweis im VD 16.
  5. Nachweis im VD 16.
  6. Nachweis im VD16
  7. Jenny: Vom Schreiber zum Ritter: Jakob von Ramingen: 1510- nach 1582, S. 16–19.
  8. Sabine Wienker-Piepho: Je gelehrter, desto verkehrter…; eine umstrittene Geschichte der Schwaben und Allemannen
  9. Nachweis im VD 16.
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