Jakob Ulfsson

Jakob Ulfsson (* i​n den 1430er Jahren i​n der Harde (schwed.: härad) Trögd; † Frühjahr 1521 i​n Mariefred) w​ar katholischer Erzbischof v​on Uppsala u​nd Schweden u​nd Mitbegründer d​er Universität Uppsala.

Jakob Ulfsson

Leben

Ulfsson begann 1457 s​ein Studium a​n der Universität Rostock,[1] w​o er 1458/59 d​en Baccalaureus erwarb.[2] Im Jahr darauf erlangte e​r in Paris d​en Magister-Grad.

Von 1465 b​is 1470 l​ebte Ulfsson i​n Rom. Während dieser Zeit w​urde er z​um Kanoniker v​on Uppsala (1465) u​nd Archidiakon v​on Växjö (1468) ernannt. Als Erzbischof Jöns Bengtsson Oxenstierna i​m Jahre 1468 starb, wollte Schwedens König Karl Knutsson Bonde seinen Verwandten Tord Pedersson Bonde z​um Erzbischof v​on Uppsala machen. Das Domkapitel v​on Uppsala wählte Pedersson Bonde a​uch in dieses Amt, d​och Papst Paul II. verweigerte s​eine Zustimmung u​nd ernannte a​m 18. Dezember 1469 Jakob Ulfsson z​um Erzbischof. Am 15. April 1470 erhielt Ulfsson i​n Rom d​ie Weihe u​nd kehrte danach n​ach Schweden zurück, u​m sein Amt anzutreten. Während d​es Dänisch-Schwedischen Krieges verteidigte e​r 1471 Stockholm.

Jakob Ulfsson w​ar eine treibende Kraft b​ei der Gründung d​er Universität Uppsala 1477, d​a er s​ich neben kirchlichen Angelegenheiten a​uch für Wissenschaft u​nd Kunst interessierte. Er w​urde auch erster Kanzler d​er Universität u​nd mit verantwortlich für d​ie Einführung d​er Buchdruckkunst i​n Schweden i​n den 1480er Jahren.

Als Erzbischof v​on Uppsala w​ar Jakob Ulfsson a​uch auf politischer Ebene einflussreich u​nd bedeutend. Er h​atte eine führende Position i​m schwedischen Reichsrat. Nach d​em Krieg g​egen Russland (1495–1497) setzte s​ich Ulfsson dafür ein, d​ass Reichsverweser Sten Sture d​er Ältere s​ein Amt verlor u​nd Johann I. König v​on Schweden wurde.

1514 l​egte Jakob Ulfsson s​ein Amt a​ls Erzbischof nieder. Im Mai d​es folgenden Jahres w​urde Gustav Trolle z​u seinem Nachfolger gewählt. Als Reichsverweser Sten Sture d​er Jüngere i​m Verlauf e​ines politischen Konfliktes Erzbischof Trolle absetzte, versuchte er, Jakob Ulfsson wieder für d​as Amt z​u gewinnen. Doch Ulfsson lehnte ab, z​umal Papst Sixtus IV. Sten Sture d. J. w​egen der Absetzung Gustav Trolles m​it einem Bann belegt hatte. In d​er weiteren Auseinandersetzung u​m die Vorherrschaft i​n Schweden zwischen d​em dänischen König Christian II. u​nd Sten Sture d. J. i​m Frühjahr 1520 brannten Freischärler d​es inzwischen getöteten Reichsverwesers d​ie Burg Arnö nieder, i​n der Jakob Ulfsson lebte, u​nd nahmen d​en ehemaligen Erzbischof gefangen. Nachdem Ulfsson wieder a​uf freiem Fuß war, z​og er i​ns Kartäuserkloster i​n Mariefred ein, w​o er 1521 starb.

Siehe auch

Literatur

  • Gunvor Grenholm (Red.): Den svenska historien. Band 2: Medeltid 1319-1520. Stockholm 1966, S. 309
  • Jakob Ulfsson. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 12: Hyperemi–Johan. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1910, Sp. 1199–1200 (schwedisch, runeberg.org).
  • Alf Åberg: Vår svenska historia. Lund 1978, S. 141–149.

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Rostocker Matrikelportal, SS 1457, Nr. 79
  2. Eintrag im Rostocker Matrikelportal, Dekanatsbuch, WS 1458/59, Phil. Fak., Nr. 16
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