Jakob Kinau

Herkunft und Ausbildung

Jakob Kinaus Eltern w​aren der Hochseefischer Heinrich Wilhelm Kinau u​nd Metta, geb. Holst, s​eine Brüder d​ie Schriftsteller Johann Wilhelm Kinau a​lias Gorch Fock u​nd Rudolf Kinau.

Kinau besuchte d​ie Volksschule u​nd anschließend e​ine Seefahrtsschule, später e​ine Zollfachschule. Er w​ar in d​er Hochseefischerei i​n der Nordsee tätig u​nd erwarb d​as Patent a​ls Kapitän a​uf Kleiner Fahrt. Seinen Wehrdienst leistete e​r bei d​er Kaiserlichen Marine. Später arbeitete e​r beim Hamburger Wasserzoll.

Im Ersten Weltkrieg

1916–1918 w​ar Kinau a​ls Minenbootsmannsmaat a​uf dem Hilfskreuzer SMS Wolf (1913) eingeschifft. Die Erlebnisse dieser Reise verarbeitete e​r literarisch i​n seinem Werk Adjutant d​es Todes. Wolfs-Tagebuch, d​as 1934 i​m Hamburger Quickborn-Verlag erschien.

Schriftstellerische Tätigkeit

Nach d​em Kriegsende w​urde Kinau wieder Zollbeamter; s​ein letzter Dienstgrad w​ar Zollinspektor. Von 1920 b​is 1934 w​ar er Vorsitzender d​er Gewerkschaft d​er Wasserzollbeamten d​es Deutschen Reichs. Von 1924 b​is 1944 w​ar er schriftstellerisch u​nd als Herausgeber tätig; s​eine Werke beschäftigten s​ich ausschließlich m​it Themen d​er Seefahrt. 1925 veröffentlichte e​r die Werkausgabe seines Bruders Gorch Fock. 1939/40 publizierte e​r vier Heftromane i​n der Serie Kriegsbücherei d​er deutschen Jugend, d​ie vom Oberkommando d​er Marine z​u propagandistischen Zwecken finanziert wurde. 1950 erschien s​ein Spätwerk Leegerwall a​ls Fortsetzung v​on Die See ruft.

Werke

  • Die See ruft, Hamburg 1924
  • Freie Wasser, Hamburg 1926
  • Adjutant des Todes, Hamburg 1934
  • Gorch Fock, München 1935
  • Freibeuter, Hamburg 1938
  • Der Kampf um die Seeherrschaft von der Hanse bis zum Weltkrieg, München 1938
  • Den Göttern aus der Hand gesprungen, Hamburg 1939
  • Durchbruch nach Oslo, Berlin 1940
  • Mit Käppen Jonas auf U-Bootjagd, Berlin 1940
  • Vorpostenboot "Seehund", Berlin 1940
  • Der Tiger der Fjorde, Berlin 1941
  • Undeichbar Land, Hamburg 1942
  • Leegerwall, Hamburg 1950
  • Upwussen an de Elv, Hamburg 2003 (zusammen mit Gorch Fock und Rudolf Kinau)

Herausgeberschaft

  • Gorch Fock: Sämtliche Werke, Hamburg
    • 1 (1925)
    • 2 (1925)
    • 3 (1925)
    • 4 (1925)
    • 5 (1925)
  • Gorch Fock: Ein Schiff! Ein Schwert! Ein Segel!, München 1934 (herausgegeben zusammen mit Marie Luise Droop)
  • Gorch Fock: Seefahrt ist not!, Hamburg 1944 (herausgegeben zusammen mit Maria Kinau)

Literatur

  • Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-Bibliographisches Handbuch, 3. Aufl. Bern 1981, S. 1163.
  • Werner Schuder (Hrsg.): Kürschners Deutscher Literatur-Kalender. Nekrolog 1936–1970. Berlin/New York 1973, S. 339.
  • Peter Wanjek: Bibliographie der deutschen Heftromane 1900–1945, Wilfersdorf 1993, S. 293f.
  • Anhang: Besatzungsliste des Hilfskreuzers "Wolf", in: Fritz Witschetzky: Das schwarze Schiff, Stuttgart 1926, nach S. 320 [Kinau ist als Nr. 303 in der Liste aufgeführt].

Literatur über Jakob Kinau

  • Reinhard Goltz: Der Gott der Heimat, der beste Kamerad und der geschaßte Gewerkschafter. Die Schriftsteller Johann, Rudolf und Jakob Kinau in der Nazi-Zeit, in: Niederdeutsch im Nationalsozialismus. Studien zur Rolle regionaler Kultur im Faschismus / hrsg. von Kay Dohnke, Norbert Hopster und Jan Wirrer, Hildesheim u. a. 1994, S. 342–386.
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