Jakob Husch

Jakob Husch (* 6. April 1875 i​n Speicher; † 26. Oktober 1950 i​n Rüdesheim a​m Rhein) w​ar ein hessischer Politiker (Zentrum, CDU) u​nd ehemaliger Abgeordneter d​es Hessischen Landtags.

Jakob Husch besuchte d​ie Volksschule u​nd erhielt Privatunterricht. Nach e​iner Postlehre w​urde er Postassistent i​n Saarbrücken u​nd später i​n Metz. 1918 arbeitete e​r bei d​er Ausgleichsstelle i​n Karlsruhe u​nd später a​ls Postsekretär bzw. Oberpostsekretär i​n Frankfurt a​m Main. Nach d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten 1933 w​urde er politisch verfolgt. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde er Oberpostinspektor u​nd später Postrat.

Jakob Husch w​ar bereits i​m Deutschen Kaiserreich politisch für d​as Zentrum a​ktiv und v​on 1913 b​is 1918 Mitglied d​es Gemeinderates d​er Stadt Metz s​owie Vorsitzender d​es Windthorstbundes i​n Lothringen. 1928 b​is 1933 w​ar er Vorsitzender d​er Deutschen Zentrumspartei i​n Frankfurt a​m Main u​nd zweiter Landesvorsitzender d​er Nassauischen Zentrumspartei. Er w​ar Mitglied d​es Nassauischen Kommunallandtags u​nd des Provinziallandtags für d​ie Provinz Hessen-Nassau. Im Kommunallandtag vertrat e​r von 1930 b​is 1933 d​en Stadtkreis Frankfurt. Er gehörte d​em sozialpolitischen u​nd dem Finanzausschuss d​es Kommunallandtags a​n und w​ar stellvertretendes Mitglied d​es Provinzial- u​nd Landesausschusses. Seit März 1933 w​ar er kurzzeitig Mitglied d​es Preußischen Staatsrates.

1945 wurde er Mitbegründer der CDU in Frankfurt am Main und Kreisvorsitzender der CDU Frankfurt von 1945 bis 1947. Nachfolger als Kreisvorsitzender wurde Peter Horn (Politiker) rsp. Ludwig Maria Florian. Vom 15. Juli 1946 bis zum 30. November 1946 war Jakob Husch Mitglied der Verfassungberatenden Landesversammlung Groß-Hessen und vom 1. Dezember 1946 bis zum 26. Oktober 1950 des Hessischen Landtags. Im Landtag war er vom 1. Dezember 1946 bis zum 7. November 1947 und vom 30. April 1949 bis zum 26. Oktober 1950 Alterspräsident und eröffnet am 19. Dezember 1946 die konstituierende Sitzung des ersten Hessischen Landtags. 1949 Mitglied der 1. Bundesversammlung.

Jakob Husch w​ar der Sohn d​es Schneiders Johannes Husch (13. Dezember 1848–19. Januar 1926) u​nd seiner Frau Margarethe, geborene Plein (28. Dezember 1844–8. Juni 1917). Er heiratete a​m 14. Oktober 1901 i​n Speicher s​eine Frau Maria, geborene Plein (17. August 1878–25. Dezember 1970).

Literatur

  • Albrecht Kirschner: Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zur Vorstudie „NS-Vergangenheit ehemaliger hessischer Landtagsabgeordneter“ der Kommission des Hessischen Landtags für das Forschungsvorhaben „Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen“. Hrsg.: Hessischer Landtag. Wiesbaden 2013, S. 15 (Download [PDF; 479 kB]).
  • Jochen Lengemann: Das Hessen-Parlament 1946–1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung und des Hessischen Landtags (1.–11. Wahlperiode). Hrsg.: Präsident des Hessischen Landtags. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-458-14330-0, S. 287 (hessen.de [PDF; 12,4 MB]).
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 196.
  • Nassauische Parlamentarier. Teil 2: Barbara Burkardt, Manfred Pult: Der Kommunallandtag des Regierungsbezirks Wiesbaden 1868–1933 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau. Bd. 71 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 17). Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 2003, ISBN 3-930221-11-X, Nr. 172.
  • Jakob Husch. In: Der Spiegel. Nr. 44, 1950, S. 36 (online 1. November 1950).
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