Jaimie Branch
Jaimie Branch (* 17. Juni 1983[1][2]) ist eine US-amerikanische Jazz- und Improvisationsmusikerin (Trompete, Elektronik).
Leben und Wirken
Branch begann mit neun Jahren Trompete zu spielen und studierte am New England Conservatory of Music (Abschluss 2005); anschließend lebte sie in Chicago und arbeitete als Musikerin, Veranstalterin und Toningenieurin in der dortigen Musikszene, u. a. mit Jason Ajemian (The Art of Dying, 2006), Keefe Jackson's Project Project (Just Like This, 2007), Tim Daisys New Fracture Quartet (1.000 Lights, 2008), Anton Hatwich und Ken Vandermark; sie trat in Chicago und New York mit ihrem Trio Princess, Princess (mit dem Bassisten Toby Summerfield und dem Schlagzeuger Frank Rosaly) auf,[1] ferner in Trio-Konstallationen mit Tim Daisy/Daniel Levin,[3] Matt Schneider/Jason Adasiewicz,[4] und mit Chris Welcome/Sam Weinberg auf. Zu ihren musikalischen Einflüssen zählt sie Don Cherry, Axel Dörner, Booker Little und Miles Davis.[5] Mit Jason Stein, Jeb Bishop und Jason Roebke gründete sie die Gruppe Block and Tackle.
2012 zog sie nach Baltimore, wo sie den Master in Jazz Performance an der Towson University erwarb. In dieser Zeit gründete sie das Plattenlabel Pionic Records, auf dem sie ihre Musik in Vinyl-Pressungen veröffentlicht und trat mit ihrer Formation Bomb Shelter auf.[6] In New York City arbeitete sie u. a. mit Brandon Lopez, Fred Lonberg-Holm und Mike Pride.[7] Daneben wirkte sie in den Independent-Rock-Formationen Never Enough Hope, Local H und Atlas Math bei Aufnahmesessions mit. Gegenwärtig arbeitet sie mit einem eigenen Quartett, dem Chad Taylor (Schlagzeug), Jason Ajemian (Bass) und Lester St. Louis (Cello) angehören,[8] außerdem mit Brandon Lopez, Mike Pride, Shayna Dulberger und Weasel Walter bzw. mit Yoni Kretzmer, Tobey Cederberg und Dave Gisler (Zurich Concert). 2017 legte sie ihr Debütalbum Fly or Die vor, an dem Tomeka Reid, Jason Ajemian, Chad Taylor sowie als Gastmusiker Matt Schneider (Gitarre), Ben LaMar Gay und Josh Berman (Kornett) mitgewirkt hatten. Beim Down Beat Critics Poll 2020 wurde sie Siegerin in der Kategorie „bester Trompeter (Rising Star)“. 2019 folgte ihr zweites Album Fly or Die II: Bird Dogs of Paradise, auf dem sie auch erstmals sang. Im Bereich des Jazz war sie zwischen 2006 und 2019 an 17 Aufnahmesessions beteiligt.[9] 2021 wurde sie als Bläserin mit dem Deutschen Jazzpreis ausgezeichnet.[10]
Diskographische Hinweise
- Keefe Jackson's Project Project: Just Like This (Delmark Records, 2007), mit Dave Rempis, Guillermo Gregorio, Anton Hatwich, Jason Stein, James Falzone, Frank Rosaly, Josh Berman, Jeb Bishop, Nick Broste, Marc Unternährer
- New Fracture Quartet: 1,000 Lights (Multikulti Project, 2008), mit Nate McBride, Tim Daisy, Dave Miller
- Predella Group;Strade D'Acqua / Roads of Water (Multikulti Project, 2010), mit Nate McBride, Fred Lonberg-Holm, Tim Daisy, Jeff Parker, Ken Vandermark, Jeb Bishop
- Bullet Hell: Smart Bombs (Pionic Records, 2013), mit Jacob Kart, Theodore Darst
- Fly or Die (International Anthem, 2017), mit Tomeka Reid und Chad Taylor
- Fly or Die II – Bird Dogs of Paradise (International Anthem, 2019), mit Lester St. Louis, Jason Ajemian, Chad Taylor
- Fly or Die Live (International Anthem, 2021), mit Lester St. Louis, Jason Ajemian, Chad Taylor[11]
Weblinks
- Webpräsenz
- Jaimie Branch bei AllMusic (englisch)
- Jaimie Branch bei Discogs
- Interview in Jazz Right Now (2016)
Einzelnachweise
- Peter Margasak: Branching Out (2007) in Chicago Reader
- Jaimie Branch: one of the most thrilling new voices of the New York avant-garde: Video. JazzBluesNews.space, 27. Oktober 2017, abgerufen am 18. Mai 2019.
- Veranstaltungshinweis 2008 (Memento vom 16. November 2017 im Internet Archive)
- JazzTimes - Band 3o Ausgaben 6–10, 2008
- Interview in Jazz Right Now (2016) (Memento vom 11. August 2016 im Internet Archive)
- Besetzung: Jarrett Gilgore (Altsaxophon), Alan Munshower (Schlagzeug), Kevin Davis (Cello), Chris Pumphrey (Fender-Rhodes), Toby Summerfield (Bass)
- Kurzporträt bei Experimental sound studio (Memento vom 19. Juli 2016 im Internet Archive)
- Veranstaltungshinweis auf der Webpräsenz von Tomeka Reid
- Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen 14. November 2020)
- Deutscher Jazzpreis. Initiative Musik, abgerufen am 4. Juni 2021.
- Jaimie Branch: Fly or Die Live (International Anthem/Indigo). In: Jazz thing. 10. Juni 2021, abgerufen am 11. Juni 2021.