Jacob Rohner

Jacob Rohner (* 2. Oktober 1852 i​n Rebstein; † 15. August 1926 ebenda) w​ar ein Schweizer Unternehmer, e​iner der bedeutendsten Ostschweizer Stickereikaufleute.

Biografie

Verwaltungsgebäude der Jacob Rohner AG in Rebstein, erbaut 1911
Punch-Machine (Karten­schlag­maschine) zur Erstellung der Lochkarten für die Automation der Stickmaschinen

Rohner besuchte d​ie Katholische Primarschule i​n Rebstein, anschliessend a​uf Geheiss d​es Vaters d​ie Sekundarschule i​n Altstätten. Nach e​iner Berufslehre a​ls Käser, absolvierte Rohner e​ine fünfwöchige Lehre a​ls Sticker i​n Marbach. 1873 gründete e​r mit seinem Bruder Johannes Rohner e​inen Stickereibetrieb m​it Handstickmaschinen, u​nd betätigte s​ich anfangs a​ls Lohnsticker später a​uch als Fergger. 1877 verheiratet s​ich Rohner m​it Regina Buschor, a​us der Ehe gingen d​rei Kinder hervor. 1879 begann er, d​ie Stickereien z​u exportieren u​nd gründete 1889 e​ine Handelsniederlassung i​n New York. 1893 b​aute er Eigenfabrikation m​it der Errichtung v​on Schifflistickfabriken i​n Rebstein (1893), Buttikon (1896), Widnau (1897) u​nd Lüchingen (1911–12). 1911 wandelte e​r den Betrieb i​n die Jacob Rohner AG um.

Vor d​em Ersten Weltkrieg w​ar sie d​ie drittgrösste Stickerei i​n der Ostschweiz, m​it 160 Maschinen u​nd rund 3000 Angestellten.

Von 1898 b​is 1921 w​ar er katholisch-konservativer Kantonsrat u​nd unterstützte i​m St. Galler Rheintal katholische Institutionen finanziell. Er w​ar Mitinitiant u​nd namhafter Geldgeber d​er Rheintaler Strassenbahn.[1]

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Heuscher: Rheintaler Köpfe. Historisch-biografische Porträts aus fünf Jahrhunderten. Hrsg.: Verein für die Geschichte des Rheintals. Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck 2004, ISBN 3-03300265-X, Jacob Rohner (1858-1926, Rebstein), S. 296302.
  • Jolanda Spirig: Sticken und Beten – Die Textildynastie Jacob Rohner: Familie, Firma, Klerus (1873–1988). Chronos-Verlag Zürich, 2015

Einzelnachweise

  1. Stefan Heuscher: Jacob Rohner (1852–1926) Rebstein, in Rheintaler Köpfe, Historisch-biografische Porträts aus fünf Jahrhunderten. S. 296–302.
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