Jacob Heinrich Wilhelm Lehmann

Jacob Heinrich Wilhelm Lehmann (* 3. Januar 1800 i​n Potsdam; † 17. Juli 1863 i​n Spandau) w​ar ein deutscher Astronom.

Nach d​em Studium d​er Theologie u​nd Mathematik i​n Halle, Berlin u​nd Göttingen m​it anschließender Promotion w​urde Lehmann Subrektor a​m Joachimsthaler Gymnasium i​n Berlin u​nd im folgenden Jahr Konrektor a​m Gymnasium i​n Greifswald. Im Herbst 1828 g​ab er d​iese Stellung wieder auf, u​m sich zunächst astronomischen Arbeiten z​u widmen. Felix Eberty n​ahm 1833 b​ei ihm Privatstunden i​n Mathematik.[1] 1832 w​urde er Prediger i​n den brandenburgischen Dörfern Derwitz u​nd Krielow. Ab 1843 l​ebte er a​ls Privatgelehrter i​n Berlin, Potsdam u​nd Spandau.

Seine astronomischen Arbeiten hatten einen Schwerpunkt in der Kometenastronomie, die auch Gegenstand seiner Dissertation war. 1835 veröffentlichte er eine Untersuchung über die Bahn des Halleyschen Kometen und 1842 eine Arbeit über Sonnenfinsternisse und speziell die bevorstehende Sonnenfinsternis vom 8. Juli 1842. Die gesamte bereits gedruckte Auflage dieser Schrift verbrannte jedoch beim Hamburger Stadtbrand vom Mai 1842, sodass eine zweite Auflage erst nach dem Ereignis erscheinen konnte. Eine große geplante himmelsmechanische Arbeit über die Planetenbewegungen konnte er nicht mehr abschließen. Schon längere Zeit lungenleidend, starb er 1863 an einem Blutsturz.

Der Mondkrater Lehmann i​st nach i​hm benannt.

Schriften

Er veröffentlichte zahlreiche Beiträge i​n den Astronomischen Nachrichten, w​o als Autor m​eist Wilhelm Lehmann erscheint. Weitere Schriften:

  • Anfangsgründe der höheren Mechanik nach der antiken, rein geometrischen Methode (Berlin 1831)
  • Stehen die alttestamentlichen Offenbarungen über Himmel und Erde in Widerspruch mit den neueren Resultaten der Astronomie und Geognosie, oder stehen sie damit nicht in Widerspruch? (in: Schulblatt für die Provinz Brandenburg 24 (1859) 9/10, S. 526–549)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Felix Eberty: Jugenderinnerungen eines alten Berliners. Berlin 1878, S. 276 ff.
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