J. Mayer & Co.

J. Mayer & Co. w​ar der Name e​iner ehemaligen Klavierfabrik i​n München v​on 1833 b​is ungefähr z​um Jahre 1925.

Klavier von J. Mayer & Co., um 1890
Firmenplakette auf Flügel, um 1870

Geschichte

Johann Mayer gründete 1833 (anders 1826)[1] eine Klavierfabrik im Zentrum von München am Karlsplatz 3. Wohl unmittelbar benachbart lag die von Aloys Biber (1804–1858) im August 1833 gegründete Pianomanufaktur in der Sonnenstraße[2], die bis 1872, vermutlich als Konkurrenzunternehmen, bestand. Biber war ab 1846 königlicher Hofpianofortefabrikant, Mayer durfte bis 1918 als Hoflieferant sein Unternehmen als Königlich Bayerische Hof-Flügel- und Pianinofabrik bzw. einfach als Königlich Bayerische Hofpianofabrik bezeichnen[3]. Im Jahre 1845 erhielt Johann Mayer ein dreijähriges bayerisches Patent auf eine Klangmaschine, bei allen Arten von Pianoforte zur Erzielung eines durchaus gleichförmigen, kräftigen klangvollen und äußerst biegsamen Tones[4]. Die königlich bayerischen Kreis-Amtblätter veröffentlichten um 1860 eine Empfehlung an Lehrerseminare und sonstige Lehrinstitute zur Anschaffung des eigenthümlich construirten Pedalflügels vom Pianoforte-Fabrikanten Johann Mayer in München, welches Instrument zur Uebung im Pedalspiele als sehr geeignet erscheint[5].

Das Unternehmen b​aute um 1880 b​is 1910 zahlreiche, a​uch heute n​och weit verbreitete u​nd auf d​em Markt befindliche Flügel, Konzertpianos u​nd Pianinos i​n zahlreichen Ausstattungs- u​nd Gestaltungsvarianten i​m jeweiligen zeitgenössischen Stil. So findet m​an Exemplare i​m Empire- b​is Gründerzeitstil, i​n Weiß, Braun, Schwarz u​nd Nussbaumfarbe, t​eils mit reichen Verzierungen, Goldeinlagen, Kerzenhaltern, Intarsien, klassizistischen Schnitzerei u​nd Kerzenhaltern, d​ie aus Hölzern, w​ie Eiche, Mahagoni u​nd Nussbaum, m​it Tasten a​us Elfenbein gefertigt sind. Spätere Modelle u​m 1920 w​aren dem Zeitgeschmack entsprechend e​twas schlichter gehalten[6].

Ausstellungen und Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1835 Münchner Industrie-Ausstellung: Ehrenvolle Erwähnung[7]
  • 1883 Internationale Ausstellung für Kolonien und Export in Amsterdam: 1 Flügel in Eiche und 2 Pianinos[8]
  • 1896 Nürnberger Gewerbeausstellung: Goldene Medaille[9]

Trivia

Auf e​iner erhalten gebliebenen Federzeichnung v​on Alexander Schmorell a​us dem Jahre 1942 i​st dessen Bekannte Lilo Ramdohr b​eim Klavierspiel a​n ihrem J.Mayer-Flügel (Eiche u​nd Nussbaum, 255 c​m Länge) i​n ihrer Wohnung i​n Neuhausen-Nymphenburg abgebildet. Dieses Instrument s​teht noch h​eute in Gebrauch.

Literatur

  • Fürst-Ramdohr, Lilo: Freundschaften in der Weißen Rose. München 1995 (S. 194), ISBN 3-931231-00-3
  • Henkle, Hubert: Lexikon deutscher Klavierbauer, Verlag Bochinsky, Frankfurt/Main 2000
  • Allgemeine Zeitung, J. Cotta, Stuttgart u. Augsburg 1860, Nr. 45, Seiten 722–723, 14. Februar 1859, Nachruf auf A. Biber.
  • Clinkscale, Martha Novak: Makers of the piano 1820-1860, Band 2, S. 249, Oxford University Press, 1999, ISBN 0-198166-257

Einzelnachweise

  1. Clinkscale, S. 249
  2. wiki.hammerfluegel-Eintrag Aloys Biber (Memento vom 3. Dezember 2007 im Internet Archive)
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.pianomovers.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Beschreibung eines Flügels von 1910 auf privater Verkaufs-Page, ZUR VERANSCHAULICHUNG)
  4. Regierungs-Blatt für das Königreich Bayern 1845
  5. Kreisamtsblatt Oberfranken, Repetitorium, Buchner Verlag, Bamberg 1861, S. 445
  6. Foto eines Klaviers um 1920 auf privater Verkaufs-Page, ZUR VERANSCHAULICHUNG
  7. @1@2Vorlage:Toter Link/wiki.hammerfluegel.net(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Münchner Industrie-Ausstellung 1835 − Beitrag auf Tastenwiki)
  8. @1@2Vorlage:Toter Link/wiki.hammerfluegel.net(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Beitrag über Ausstellung in Amsterdam 1883 auf Tastenwiki)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Musikpädagogische Blatter: Zentralblatt f. d. gesamte musikalische Unterrichtswesen, Band 19, S. 263, Verlag W. Peiser, 1896.
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