Jüdische Gemeinde Dortmund

Die ersten urkundlichen Erwähnungen von jüdischem Leben in Dortmund gehen zurück ins 11. Jahrhundert und zum Anfang des 13. Jahrhunderts. Im Bericht des Chronisten Schlomoh bar Schimon über die Ermordung der Juden im Rheinland im Jahre 1096 berichtet dieser, dass ein Mann namens Schemarjah seine Familie wieder heraus nach Dortmund geführt habe.[1]

Das Kölner Judenschreinsbuch berichtet von einem Nathan. Jutta, die Tochter des Mannis, erwarb in Köln zwischen 1235 und 1239 eine Haushälfte. Das Buch verzeichnet, dass sie aus Dortmund stammten.[2] 1351 wurden die jüdischen Bewohner der Stadt Dortmund vertrieben.  Der Chronist Johannes Nederhoff berichtet davon, dass im Jahre 1351, die »Juden der Stadt nicht getötet, oder verbrannt wurden, sondern aus der Stadt vertrieben.«[3]

Die Jüdische Gemeinde Groß-Dortmund hat ihr heutiges Gemeindezentrum seit 1956 an der Prinz-Friedrich-Karl-Straße in Dortmund-Mitte. Ende der 1990er Jahre wurde die Synagoge zu klein. Es entstand ein neues Gebäude mit einem Mehrzwecksaal hinter dem Verwaltungsgebäude. Er fasst 500 Menschen.[4]

Die Jüdische Gemeinde Dortmund zählt 2.724 Mitglieder (Stand 2020).[5]

Rabbiner (nach der Shoa)

Landesrabbiner für Westfalen-Lippe[6]

Gemeinderabbiner

  • Avichai Apel 2005–2016[7]
  • Baruch Babaev 2016–2020[8]
  • Shlomo Zelig Avrasin seit 2021[9]

Siehe auch

Literatur

  • Günther Högl und Thomas Schilp: Ortsartikel Dortmund, in: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg, hg. von Frank Göttmann, Münster 2016, S. 260–287 Online-Fassung der Historischen Kommission für Westfalen.

Einzelnachweise

  1. Schlomoh bar Schimon, Chajm Guski: 1096 – Die Ermordung der Juden im Rheinland – Köln und Umgebung. In: talmud.de. 13. August 2020, abgerufen am 20. April 2021.
  2. Robert Hoeniger, Moritz Stern: Das Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre zu Köln. Simion, Berlin 1888 (10-11).
  3. Johannes Nederhoff: Chronica Tremoniensia. Dortmund 1450, S. 52.
  4. Geschichte
  5. Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (zwst.org)
  6. https://www.lwl.org/hiko-download/OA_AR/Dortmund_(H%C3%B6gl_Schilp)_260-287.pdf
  7. https://www.lwl.org/hiko-download/OA_AR/Dortmund_(H%C3%B6gl_Schilp)_260-287.pdf
  8. https://www.nordstadtblogger.de/abschied-nach-chanukka-der-wanderer-des-glaubens-zieht-weiter-und-dortmund-sucht-einen-neuen-rabbiner/
  9. https://www.nordstadtblogger.de/dortmund-hat-nach-sieben-monaten-vakanz-einen-neuen-rabbiner-und-soll-sogar-einen-zweiten-bekommen/

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