Jüdische Arbeiterkolonie Weißensee
Die Jüdische Arbeiterkolonie Weißensee war eine Arbeiterkolonie, die 1902 in der Wörthstraße (heute: Smetanastraße) im heutigen Berliner Ortsteil Weißensee eröffnet wurde. Sie war zu diesem Zeitpunkt die erste jüdische Arbeiterkolonie in Deutschland.
Geschichte
Initiator der Einrichtung war der Deutsch-Israelitische Gemeindebund. Das Gebäude wurde 1900–1901 von den Architekten Johann Hoeniger und Jakob Sedelmeier entworfen.
Die Nutzung des Gebäudes als Arbeiterkolonie wurde 1922 eingestellt. Ab 1923 wurde das Hauptgebäude als „Dauerheim für jüdische Schwachsinnige“ genutzt, nämlich für erwachsene Behinderte, die aus der „Israelitischen Erziehungsanstalt für geistig zurückgebliebene Kinder in Beelitz“ entlassen worden waren. 1935 wurde zusätzlich ein Mädchenheim eingerichtet.
Im April 1942 wurden die ersten Bewohner des Heims in das Zwangsarbeitslager Trawniki deportiert, im Oktober die letzten.
In der DDR diente das Haus als Verwaltungsgebäude.
Um 1980 wurde im Innenhof eine von Josef Höhn gestaltete Stele zur Erinnerung an die Deportationen angebracht.[1]
Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz[2] und in dem Gebäude befinden sich Eigentumswohnungen.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Foto der Stele
- Eintrag Denkmalliste (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Geschichte am Straßenrand – Eine Stele für ein jüdisches Arbeitsheim. In: Berliner Zeitung, 16. August 2018