József Zichy
József (Joseph) Graf Zichy von Vázsonykeő (* 13. November 1841 in Pressburg; † 11. November 1924 in Voderady) war ein ungarischer Politiker. Er hatte mehrere Ministerposten inne und war Gouverneur von Fiume.
Leben
József Zichy wurde 1841 in Pressburg (heute Bratislava) als Sohn von Franz Zichy und Maria Clara Demblin geboren. Nach seinem Jurastudium und Doktorat in Wien und Pressburg unternahm er mit seinem Bruder Ágost lange Reisen durch Europa, nach Asien und Amerika und durchquerte dabei einen Teil der Wüste Gobi. 1861 wurde er als Abgeordneter eines Wahlkreises im Komitat Pressburg in den ungarischen Landtag gewählt. Ab 1867 war er Sektionskommisar im ungarischen Handelsministerium und wurde 1870 zum Gouverneur der vom Königreich Ungarn verwalteten Stadt Fiume mit Gebiet ernannt. Dieses Amt legte er nieder als er 1872 im Kabinett von Ministerpräsident József Szlávy zum Minister für Ackerbau, Industrie und Handel ernannt wurde. 1874 übernahm er zusätzlich das Amt des Ministers für öffentliche Arbeiten und Communicationen, das er bis 1875 ausübte. Von 1889 bis 1893 war er Obergespan des Komitats Pressburg und von 1890 bis 1893 auch zusätzlich Obergespan des Komitats Trentschin. Nach seiner Tätigkeit als Obergespan zog er sich aus der Politik auf sein Gut in Verdrőd (heute Voderady, Slowakei) zurück, das im Vertrag von Trianon 1920 zur Tschechoslowakei kam.
Quellen
- Constantin von Wurzbach: Zichy-Vásonykeő, Joseph Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 60. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1891, S. 27 f. (Digitalisat).
- Zichy József, gróf im Ungarischen Biographischen Lexikon (in Ungarisch)