Iwan Wassiljewitsch Kirejewski

Iwan Wassiljewitsch Kirejewski (russisch Ива́н Васи́льевич Кире́евский; * 22. Märzjul. / 3. April 1806greg. i​n Moskau; † 11. Junijul. / 23. Juni 1856greg. i​n Sankt Petersburg) w​ar ein russischer Schriftsteller, Publizist u​nd mit Alexei Chomjakow d​er bedeutendste Theoretiker d​er Slawophilen.

Iwan Wassiljewitsch Kirejewski

Leben

Kirejewski w​uchs in e​inem durch d​ie Romantik u​nd durch Gefühlsbetontheit geprägten Elternhaus auf, i​n dem e​r auch m​it den Schriften v​on Locke u​nd Helvétius i​n Berührung kam. Wie d​ie Mehrzahl d​er Slawophilen w​ar er adliger Grundbesitzer. Als junger Erwachsener k​am er z​udem mit deutschen Intellektuellen i​n Verbindung u​nd hatte u​nter anderem m​it Hegel, Schleiermacher, Oken u​nd Schelling Kontakt.

Kirejewski g​ab zudem 1832 d​ie Zeitschrift der Europäer heraus u​nd redigierte 1845 k​urz den Moskauer.

Gedanken

Kirejewskis zentrales Anliegen war einerseits das Verhältnis Russlands zu Europa; andererseits ging es ihm um die Überwindung der Differenz zwischen Wissen und Glauben. Für ihn war Europa geprägt von der rationalistischen Art zu denken, das keine Ganzheitlichkeit zuließ. Die urrussische Tradition hingegen beruhte auf gerade dieser Ganzheitlichkeit, die aber durch die Annäherung Russlands an westliche Denktraditionen (z. B. durch den Raskol, also die Abspaltung der russischen Altgläubigen von der orthodoxen Kirche, oder z. B. durch die Modernisierungsversuche von Peter dem Großen) abhanden kam. Kirejewski strebte die Versöhnung dieser alten und der neuen Tradition Russlands an.

Literatur

  • Alfred Rammelmeyer: Ivan Vasil’evič Kireevskij. In: ders.: Aufsätze zur russischen Literatur und Geistesgeschichte. hrsg. von Reinhard Lauer. Harrassowitz, Wiesbaden 2000, ISBN 3-447-04177-3, S. 60 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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