Ivindo

Der Ivindo i​st ein Fluss i​n Gabun u​nd Grenzfluss z​u Kamerun u​nd zur Republik Kongo. Er i​st der wichtigste Nebenfluss d​es Ogooué.

Ivindo
Iwindo, Aïna, Ayina
Einzugsgebiet des Ogooué mit dem Ivindo (rechts oben)

Einzugsgebiet d​es Ogooué m​it dem Ivindo (rechts oben)

Daten
Lage Kamerun Kamerun
Gabun Gabun
Kongo Republik Republik Kongo
Flusssystem Ogooué
Abfluss über Ogooué Golf von Guinea
Quelle im Nordosten Gabuns
Mündung in der Provinz Ogooué-Ivindo in den Ogooué
 9′ 24″ S, 12° 10′ 22″ O
Mündungshöhe 183 m

Einzugsgebiet 62.700 km²[1]
Abfluss am Pegel Makokou[2]
AEo: 35.800 km²
Lage: etwa 150 Kilometerdep1 oberhalb der Mündung
MNQ 1980–1990
MQ 1980–1990
Mq 1980–1990
MHQ 1980–1990
293 m³/s
632 m³/s
17,7 l/(s km²)
1550 m³/s
Linke Nebenflüsse Lele, Karangoua, Djoua (Djouab), Djadidié (Djadie), Liboumba (Libumba), Mounianghi
Rechte Nebenflüsse Nouna, Nsye, Oua, Mvoung (Nvoung, Mvung)
Kleinstädte Makokou
Kongou-Fälle

Kongou-Fälle

Lauf und Mündung

Der Ivindo entspringt im Nordosten Gabuns in der Provinz Woleu-Ntem. Hier wird er als Aïna (Ayina) bezeichnet. Er fließt zunächst in nördliche Richtung, um an der Grenze zu Kamerun nach Osten abzudrehen. Er fließt weiter Richtung Osten, bevor er erneut seine Richtung nach Süden ändert. Bald darauf bildet er bis zur Einmündung der Djoua die Grenze zwischen Gabun und der Republik Kongo. Noch auf der Grenze zur Republik Kongo wechselt er in einem engen Flusstal zwischen den Misseke und den Kokamegue Mountains seinen Namen in Ivindo.[3] Unterhalb von Makokou, der einzigen großen Stadt am Ivindo, fließt er über einen Wasserfall in eine tiefe Schlucht. Der Fluss durchquert den neu gegründeten Nationalpark Ivindo, ein Gebiet reich an exotischer Flora und Fauna, Vögeln und Säugetieren, das im Juli 2021 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde.[4] Der Ivindo mündet später in den 1200 km langen Fluss Ogooué.[5]

Das Einzugsgebiet d​es Ivindo erstreckt s​ich vom Nordosten Gabuns b​is in d​en Südwesten. Dabei führt s​ein Flusslauf d​urch eine d​er wildesten u​nd schönsten Regenwaldregionen Afrikas. Außerdem finden s​ich hier einige d​er größten Wasserfälle Zentralafrikas w​ie z. B. d​er Mingouli-Wasserfall.

Hydrometrie

Die Abflussmenge d​es Ivindo i​n Makokou (in m³/s gemessen).[2]

Geschichte

Der Ivindo w​urde unterhalb v​on Makokou erstmals während e​iner Wildwasser-Expedition i​m Jahre 1998 befahren. Dies w​ar eine Gruppe v​on Leuten a​us Jackson Hole (Wyoming), d​ie aus Chris Guier, Bruce Hayse, Louise Lasley, Marilyn Olsen, Rick Sievers u​nd Howie Wolke bestand. Die Expedition entdeckte v​ier beeindruckende Wasserfälle: d​en Kongue-, d​en Mingouli-, d​en Tsengue- u​nd den Leledei-Wasserfall s​owie einen unbenannten bzw. unbeschrieben Wasserfall zwischen Mingouli u​nd Tsengue Leledei, d​er wahrscheinlich d​er schönste v​on allen ist. Es existieren v​iele Wildwasser-Streckenabschnitte u​nd die Uferregionen w​aren besetzt v​on unerschrockenen Elefanten u​nd anderen Tieren.

Nebenflüsse

Verlauf des Ivindo (rot) mit seinen Nebenflüssen
  • Lele
  • Karangoua
  • Djoua (Djouab), der gleichzeitig die natürliche Grenze zwischen Gabun und Republik Kongo darstellt
  • Nouna
  • Nsye
  • Djadidié (Djadie), der durch Mekambo fließt
  • Oua
  • Liboumba (Libumba), mit den Nebenflüssen Louie und Ladie
  • Mounianghi, Nebenfluss Liboui
  • Mvoung (Nvoung, Mvung), der durch Ovan fließt; Hauptnebenfluss ist der Kuye

Verkehr

  • Die Trans-Gabun-Eisenbahn führt am Zusammenfluss von Ivindo und Ogowe über zwei Brücken.
  • Große Gebiete um den Ivindo genießen heute Nationalpark-Status.

Quellen

  • National Geographic. 2003. African Adventure Atlas Pg 24,72. led by Sean Fraser
  • Lerique Jacques. 1983. Hydrographie-Hydrologie. in Geographie et Cartographie du Gabon, Atlas Illustré led by The Ministère de l'Education Nationale de la Republique Gabonaise. Pg 14-15. Paris, France: Edicef.

Einzelnachweise

  1. Ivindo National Park: Resource Use on the Ivindo River Corridor
  2. PDF zur Hydrologie Gabuns (Französisch) Zugriff 28. Februar 2020
  3. A directory of African wetlands By R. H. Hughes, J. S. Hughes, p. 515 (auf Google Books: )
  4. https://whc.unesco.org/en/list/1653/
  5. Suchbegriff Iwindo im Koloniallexikon
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