Ital Gelzer
Karl Ital Gelzer (* 23. Januar 1914 in Frankfurt/Main; † 25. Juni 1941 bei Lemberg) war ein deutscher Altphilologe.
Leben und Wirken
Ital Gelzer wurde als Sohn des Altphilologen Matthias Gelzer geboren;[1] seine Mutter Marianne Gelzer, geborene Wackernagel, starb 1928 an Krebs.[2] Er studierte u. a. bei Wolfgang Schadewaldt an der Universität Leipzig und wurde 1936 dort mit seiner Dissertationsschrift Die Schrift vom Staate der Athener promoviert.[3]
Nach seiner Promotion diente er zwei Jahre bei der Wehrmacht.[3] Ab 1938 arbeitete er bis zu seiner Einberufung zusammen mit Karl Holl (dem Sohn des gleichnamigen Kirchenhistorikers)[2] und Hans-Georg Opitz an der Athanasius-Ausgabe der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[2]
Gelzer galt als begeisterter, vom soldatischen Ethos Ernst Jüngers beeinflusster Soldat[2] und meldete sich als Schweizer Staatsbürger freiwillig zum Kriegsdienst in der deutschen Wehrmacht. Zum 4. Dezember 1939 wurde er zum Ersatzbataillon 230 (MGK) einberufen.[2] Bis zu seinem Einsatz hat er in der Wehrmacht im Dienstrang des Leutnants über 500 Soldatem ausgebildet.[4] Wenige Tage nach dem Einmarsch Deutschlands in die Sowjetunion ist Gelzer als Führer eines Reiterzuges bei Belz, nördlich von Lemberg, gefallen.[4]
Veröffentlichungen
- Die Schrift vom Staate der Athener, Weidmann, Berlin 1937.
- „Die Orthographie des Grusses Ο ΘΕΟΣ ΣΕ ΔΙΑΦΥΛΑΞΑΙ“, in: Hermes 74(2), 1939.
Einzelnachweise
- Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Abgerufen am 26. Februar 2021.
- Marc Brüssel: Altsprachliche Erwachsenendidaktik in Deutschland : von den Anfängen bis zum Jahr 1945. Hochschulschrift der Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin 2017, ISBN 978-3-947450-03-9, S. 304–306.
- Wolfgang Schadewaldt: Ital Gelzer. In: Gnomon , Jan. – Feb., 1942, 18. Bd. C.H. Beck, 1942, S. 61–63, abgerufen am 1. Februar 2021.
- Matthias Gelzer: Brief an Hans Lietzmann. In: Kurt Aland (Hrsg.): Glanz und Niedergang der deutschen Universität : 50 Jahre dt. Wissenschaftsgeschichte in Briefen an u. von Hans Lietzmann (1892-1942). De Gruyter, Berlin 1979, ISBN 3-11-004980-5, S. 1026–1027.