Issing (Pfalzen)

Issing (veraltet a​uch Issingen u​nd Itzing) i​st eine Katastralgemeinde u​nd Fraktion d​er Gemeinde Pfalzen m​it ca. 350 Einwohnern nördlich v​on Kiens i​m Südtiroler Pustertal (Italien). Issing l​iegt inmitten d​er Pfalzner Mittelgebirgsterrasse ungefähr 970 m über d​em Meeresspiegel.

Kirche St. Johann in Hasenried mit Brunnenkapelle

Geschichte

Genannt w​ird Issing ersturkundlich i​n den Jahren 1100–1110, a​ls ein Vasall d​er bischöflichen Kirche Brixen, namens Perenhart, dieser e​inen Hof i​n der Ortschaft „Issingun“ übertrug.[1] In d​en nachfolgenden Urkunden heißt d​er Ort „Issinge“ o​der „Yssing“. Der Ortsname ist, analog z​u bayerischen Ortsnamen, gebildet a​us dem Personennamen Isso u​nd der Ableitung -ing (vgl. d​as oberbayerische Issing b​ei Vilgertshofen) u​nd verweist m​it anderen Namen d​er Umgegend a​uf die Zeit d​er intensiven bajuwarischen Besiedlung d​es Brunecker Raumes i​m Frühmittelalter.

Der 1100 bezeugte Brixner Hof i​st wahrscheinlich m​it dem heutigen Hof Mair-bei-Kirch gleichzusetzen. Im Jahr 1455 belehnte d​er Brixner Bischof Nikolaus v​on Kues Hans Jöchl v​on Sterzing m​it Besitz i​n Issing.[2]

1928 w​urde das b​is dato eigenständige Issing d​er Gemeinde Pfalzen zugeschlagen.

Sehenswürdigkeiten

  • Brunnenkapelle in Hasenried: In ihrem Inneren befindet sich an Stelle eines Altars ein Brünnlein, was auf einen alten Quellenkult hinweist.
  • Kirche St. Johann zu Hasenried: Sie stammt aus dem Jahr 1457 und ist dem heiligen Johannes geweiht. Die schön gelegene Kirche blickt auf Burg Schöneck, auf der um 1377 vermutlich der Dichter und Politiker Oswald von Wolkenstein geboren wurde.
  • St.-Nikolaus-Kirche zu Issing: Von der ursprünglichen, dem Hl. Nikolaus geweihten Kirche, als deren Kirchpropst im Jahr 1440 Johann Gattermayr bezeugt ist[3], haben sich noch die Langhausmauern erhalten. Die Einwölbung des Langhauses stammt aus dem Jahr 1519, ebenso der vierseitig abschließende Chor mit dem Spitzturm.[4]
  • Issinger Weiher: Der Moorsee ist einer der wenigen Naturseen des Pustertals.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Oswald Redlich: Die Traditionsbücher des Hochstifts Brixen vom zehnten bis in das vierzehnte Jahrhundert (Acta Tirolensia 1). Innsbruck 1886, Nr. 411.
  2. Johannes Helmrath, Thomas Woelki (Hrsg.): Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues. Band II, Lieferung 4. Felix Meiner Verlag, Hamburg 2018. ISBN 978-3-7873-3344-8, S. 1050, Nr. 4510.
  3. Emil von Ottenthal, Oswald Redlich: Archiv-Berichte aus Tirol. Band 3 (Mittheilungen der dritten (Archiv-)Section der k.k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale 5). Wien: Kubasta & Voigt 1903, S. 295, Nr. 1512.
  4. Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols. Band 1: Eisacktal, Pustertal, Ladinien. 8. Auflage, bearb. von Magdalena Hörmann-Weingartner. Bozen-Innsbruck-Wien: Athesia-Tyrolia 1998. ISBN 88-7014-360-0, S. 489.
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