Israel Lewy
Israel Lewy (* 7. Januar 1841 in Inowrazlaw; † 8. September 1917 in Breslau[1]) war ein deutsch-jüdischer Gelehrter. Er besuchte das Jüdisch-Theologische Seminar in Breslau und die Universität in Breslau. 1874 wurde er zum Dozenten an die Lehranstalt für die Wissenschaft des Judentums in Berlin berufen, 1883 kehrte er nach dem Tode David Joëls an das Breslauer Seminar zurück. Lewy besaß eine umfangreiche Kenntnis der talmudischen und mischnaischen Literatur.
In seiner ersten Publikation Ueber einige Fragmente aus der Mischna des Abba Saul (Berlin, 1876) zeigte er, dass die mischnaischen Sammlungen der frühen Lehrenden sowie die des Abba Saul in der Periode vor der endgültigen Redaktion der Mischna bezüglich der wichtigsten Punkte der Halacha übereinstimmen.
Ein Wort über die Mechilta des R. Simon (Breslau, 1889) war ebenfalls ein autoritatives Werk über halachische Exegese. Unter seinen weiteren Publikationen befinden sich die Interpretation des ersten, zweiten und dritten Abschnitts des Palästinischen Talmud-Traktates Nesikin (ib. 1895–1902) und Ein Vortrag über das Ritual des Pessach-Abends (1904).
Literatur
- Hans-Werner Rautenberg (Hrsg.): Wanderungen und Kulturaustausch im östlichen Mitteleuropa: Forschungen zum ausgehenden Mittelalter und zur jüngeren Neuzeit. Band 1 von Völker, Staaten und Kulturen in Ostmitteleuropa. Verlag Oldenbourg, München 2006, S. 143
Weblinks
Einzelnachweise
- John F. Oppenheimer (Red.) u. a.: Lexikon des Judentums. 2. Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh u. a. 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 425.