Isaak von Dalmatien
Isaak von Dalmatien (* im 4. Jahrhundert in Syrien; † 396 in Konstantinopel; auch Isaak, Abt von Konstantinopel oder St. Isaak) war ein byzantinischer Mönch, Prophet und Heiliger.
Er soll als asketischer Mönch in der Wüste gelebt haben, als er davon erfuhr, dass der Herrscher Valens den, in Isaaks Augen, heidnischen Arianismus förderte. Daraufhin zog er nach Konstantinopel, um die Anhänger des Trinitariertums im Kampf gegen die Ungläubigen zu unterstützen. Angeblich wurden deren Kirchen damals geschlossen oder gar zerstört.
Als Valens kurz darauf gegen aufständische Westgoten zur Schlacht von Adrianopel zog, bat ihn Isaak um Frieden für die Trinitarier im Tausch für die Hilfe Gottes. Als sich Valens mehrmals weigert, soll Isaak ihm einen grausamen Tod prophezeit haben. Der erboste Herrscher soll Isaak daraufhin von seinen Gehilfen Saturninus und Victor in den Kerker werfen lassen haben.
Nachdem die Nachricht vom Tod Valens Konstantinopel erreicht hatte, wurde Isaak freigelassen und als Prophet verehrt. Er soll Theodosius I. anschließend unterstützt haben, der um diese Zeit sein Dreikaiseredikt erließ.
Saturninus baute 381/382 das erste Kloster in Konstantinopel, dessen spiritueller Führer Isaak wurde. Außerdem soll er viel Energie in die Wohltätigkeit investiert haben. Als Isaak älter wurde, übergab er das Kloster an seinen Schüler Dalmatos, nach dessen Namen es später benannt wurde. Nach diesem dalmatischen Kloster (του Δαλματου), nicht nach der Landschaft Dalmatien, richtet sich der Beiname Isaaks.
Der orthodoxe Kirchenkalender feiert ihn am 30. Mai.
Das größte Gotteshaus zu Ehren Isaaks ist die Isaakskathedrale in Sankt Petersburg.
Literatur
- Reinhard Tenberg: Isaak, Abt in Konstantinopel, Heiliger. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1351.