Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich
Das Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Zürich (IKMZ) ist ein Forschungs- und Lehrinstitut der Universität Zürich. Es konzentriert sich auf medienvermittelte Kommunikation durch Fernsehen, Radio und Printmedien sowie auf digitale und mobile Kommunikation. Mit 11 Professuren und mehr als 1‘100 Studierenden ist das IKMZ das grösste kommunikationswissenschaftliche Institut der Schweiz und internationalen Hochschulrankings zufolge eines der führenden kommunikationswissenschaftlichen Institute Europas.[1][2]
Geschichte
Das IKMZ entstand aus einer Professur für Zeitungskunde, die 1903 an der Universität Zürich eingerichtet wurde. Massgeblich ausgebaut wurde das Institut in den 1990er Jahren von Ulrich Saxer und Otfried Jarren als ersten Institutsdirektoren. 1997 wurde das Fach zum Hauptfach an der Universität Zürich und das Institut expandierte aufgrund des starken Anstiegs der Anzahl Studierender. Thematische Breite erlangte das Institut zudem durch den Einfluss von Heinz Bonfadelli und Kurt Imhof, der ab 2001 den Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) aufbaute. 2018 benannte sich das Institut vom «Institut für Publizistikwissenschaft und Medienforschung» zum «Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung» um.
Profil
Das Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung umfasst vier Forschungs- und Lehrschwerpunkte[3]:
- Politische Kommunikation (Inhalte, Strukturen und Akteure politischer Kommunikation sowie Wirkungen politischer Kommunikation). Hier geht es bspw. um Fragen wie: Wer gestaltet politische Kommunikation? Über welche Medien wird kommuniziert, und wie wirkt politische Kommunikation auf die Meinungsbildung von Bürgerinnen und Bürgern?
- Internet & Gesellschaft (Bedingungen des Medienwandels, Internet-Governance und -Ökonomie, Online-Kommunikation und -Nutzung gesellschaftlicher Akteure sowie deren Auswirkungen). Hier geht es bspw. um Fragen wie: Wie verändert sich das Kommunikationsverhalten von Menschen – und was heißt das für ihre Privatsphäre, ihre Daten, ihr Wohlbefinden? Welche Kompetenzen müssen Mediennutzende in Zukunft haben? Welche Rolle spielen Technologien und Algorithmen in der gesellschaftlichen Kommunikation? Wie reguliert man global agierende Medien- und Technologiekonzerne?
- News & Entertainment. Hier geht es bspw. um Fragen wie: Welche Folgen hat die die personelle und finanzielle Ressourcenschwäche im Journalismus für die Nachrichtenproduktion? Wie beeinflussen Nachrichten und Unterhaltungsangebote die Realitätsvorstellungen und Weltbilder des Publikums? Und wie wirkt sich die Mediennutzung auf Wohlbefinden und soziale Beziehungen aus?
- Strategische Kommunikation. Hier geht es bspw. um Fragen wie: Welche Ziele hat interne und externe strategische Kommunikation? Wie wirken eingesetzte Kommunikationsstrategien oder Testimonials auf das Publikum? Inwieweit beeinflussen der Medienwandel oder der gesellschaftliche Wertewandel die strategische Kommunikation?
Bearbeitet werden diese Forschungsschwerpunkte von aktuell elf Lehrstühlen mit mehr als 80 Mitarbeitern[4]:
- Internetnutzung & Gesellschaft (Eszter Hargittai)
- International vergleichende Medienforschung (Frank Esser)
- Medien & Politik (Otfried Jarren)
- Medien- und Internet-Governance (Natascha Just)
- Mediennutzung & Medienwirkung (Thomas Friemel)
- Medienökonomie & Medienmanagement (Gabriele Siegert)
- Medienpsychologie & Medienwirkung (Werner Wirth)
- Mediensozialisation & Medienkompetenz (Daniel Süss)
- Medienwandel & Innovation (Michael Latzer)
- Öffentlichkeit & Gesellschaft (Mark Eisenegger)
- Wissenschafts-, Krisen- und Risikokommunikation (Mike S. Schäfer)
Emeriti
- Heinz Bonfadelli
- Christian Doelker
- Kurt Imhof
- Werner A. Meier
- Ulrich Saxer
Studienangebote
Das IKMZ bietet folgende Bachelor-, Master- und Doktoratsstudiengänge an[5]:
- den Bachelor mit Hauptfach «Publizistik- und Kommunikationswissenschaft»
- den Bachelor mit Nebenfach «Publizistik- und Kommunikationswissenschaft»
- den Master mit einem der folgenden vier Schwerpunkte:
- «Politische Kommunikation»
- «Internet & Gesellschaft»
- «News & Entertainment»
- «Strategische Kommunikation»
- verschiedene Doktoratsprogramme