Ingula-Pumpspeicherwerk

Das Ingula-Pumpspeicherwerk, englisch Ingula Pumped Storage Scheme, abgekürzt Ingula PSS (früher Bedford and Bramhoek Dams genannt[2]) ist ein im Aufbau befindliches Wasserkraftprojekt des südafrikanischen Stromversorgungsunternehmens Eskom.

Ingula-Pumpspeicherwerk
Lage
Ingula-Pumpspeicherwerk (Südafrika)
Koordinaten 28° 16′ 54″ S, 29° 35′ 8″ O
Land Sudafrika Südafrika
Gewässer Tugela
f1
Kraftwerk
Betreiber Eskom
Planungsbeginn 2004[1]
Bauzeit seit 2007[1]
Betriebsbeginn 2016 [veraltet]
Technik
Engpassleistung 1332 Megawatt
Turbinen 4 × Pumpturbine
Sonstiges

Lage

Das Kraftwerk befindet sich an einem Steilhang des Drakensberge-Gebirgszuges, der sich entlang der Provinzgrenze zwischen Free State und KwaZulu-Natal hinzieht, im Einzugsgebiet des Tugela River. In der Nähe befinden sich der Van-Reenen’s-Pass und die Städte Harrismith und Ladysmith.

Hier verläuft auch die kontinentale Wasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet des Vaal River mit Abfluss zum Atlantischen Ozean und dem Einzugsgebiet des Tugela River, der in den Indischen Ozean entwässert. Das Wasser des oberen Stausees fließt in den Wilge River (Vaal-Einzugsgebiet) und das das unteren Stausees in den Klip River (Tugela-Einzugsgebiet).[1]

Planung

Das Wasserkraftwerk dient der langfristigen Sicherung des Energiebedarfs in Südafrika, wo für das Jahr 2025 ein Gesamtenergieaufkommen von 40.000 Megawatt prognostiziert wird.[1]

In den 1980er Jahren betrieb Eskom die Suche nach möglichen Standorten für neue Pumpspeicherwerke, wobei 90 Vorschläge in die Betrachtung kamen. Mit Beginn der Projektphase im Jahre 2002 trug das Projekt den Namen Braamhoek scheme, benannt nach einem Nebenfluss des Klip River. Im März 2007 erfolgte die Umbenennung in Ingula Power Station, was soviel wie der Milchrahm bedeutet. Die Planungsarbeiten begannen 2004 nach einer Umweltverträglichkeitsstudie und der Baubeginn erfolgte im November 2007. Ursprünglich waren 2012 der Abschluss der Baumaßnahmen und 2013 die Inbetriebnahme geplant. Inzwischen soll die volle Betriebsfähigkeit im Jahr 2016 erreicht werden.[1][3]

Beschreibung

Die Anlage wird aus einem oberen Becken (mit der 48 m hohen Bedford-Talsperre (CFRD-Staudamm) als Absperrbauwerk) und einem unteren Becken (mit der 37 m hohen Bramhoek-Talsperre (eine RCC-Staumauer)) bestehen, deren Becken je 22 Millionen Kubikmeter fassen. Sie liegen 4,6 km voneinander entfernt und sind mit Stollen verbunden.[4] In dem unterirdischen Krafthaus stehen vier reversible Pumpturbinen mit je 333 MW Leistung (zusammen 1332 MW). Die Anlage soll 27 Milliarden Rand kosten und im Jahr 2015[5] in Betrieb gehen.[6] Beide Absperrbauwerke wurden 2011 fertiggestellt.

Das Pumpspeicherkraftwerk soll genutzt werden, um elektrische Energie während der Tageszeiten mit Spitzennachfrage zur Verfügung zu stellen. In der Nacht wird überschüssige Energie aus dem Netz, die von konventionellen Kohlekraftwerken erzeugt wird, genutzt, um das Wasser in das obere Reservoir zu pumpen.

Am 25. März 2016 wurde ein zweiter Kraftwerksblock an das Fernnetz zugeschaltet.[7]

Es gibt ein Besucherzentrum (Ingula Visitors Centre), das über die Kraftwerksanlage und das umliegende Naturschutzgebiet informiert.[3] Eskom ist in den Fragen des Naturschutzes bei diesem Projekt eine Partnerschaft mit BirdLife South Africa (BLSA) und Middlepunt Wetland Trust (MWT) eingegangen.[1][8]

Siehe auch

Quellen

  1. Ingula Pumped Storage Scheme, South Africa.auf www.power-technology.com (englisch)
  2. Bedford and Bramhoek Dams (Ingula Pumped Storage Scheme). In Construction World, 2011, S. 22. auf www.gibb.co.za (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (englisch)
  3. Eskom: Ingula Pumped Storage Scheme. www.eskom.co.za (englisch)
  4. Ingula Update, Eskom, November 2009, abgerufen am 1. August 2012.
  5. Voith Ingula, South Africa, abgerufen am 16. September 2015.
  6. Cavern a Powerhouse for Electricity, abgerufen am 1. August 2012.
  7. ESI Afrika. Africas Power Journal: S.Africa: Ingula Pumped Storage Scheme’s second unit synchronised. Meldung vom 1. April 2016 auf www.esi-africa.com (englisch)
  8. Eskom: Ingula Nature Reserve has been added to the Ramsar Wetlands of International Importance List. Meldung vom 7. Mai 2021 auf www.eskom.co.za (englisch).
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