Infrastrukturbetreiber
Ein Infrastrukturbetreiber ist ein Rechtsbegriff aus dem Eisenbahnrecht der Europäischen Union. Die Rolle eines Infrastrukturbetreibers wird unter anderem in der Richtlinie 2012/34/EU vom 21. November 2012 zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraums näher erläutert.
Infrastrukturbetreiber in den Ländern
Die Richtlinie 2012/34/EU war bis zum 16. Juni 2015 von den Mitgliedsstaaten in nationales Recht umzusetzen.[1]
Land | Bezeichnung | Beispiele |
---|---|---|
Deutschland | Eisenbahninfrastrukturunternehmen | DB Netz DB Station&Service |
Österreich | Eisenbahninfrastrukturunternehmen | ÖBB Infra |
Schweiz | Infrastrukturbetreiberin gestionnaire de l'infrastructure |
Schweizerische Bundesbahnen BLS Netz AG |
Frankreich | gestionnaire de l'infrastructure | SNCF Réseau |
Niederlande | spoorwegbeheerder | ProRail |
Tschechien | provozovatel infrastruktury | Správa železnic (SŽDC) |
Litauen | infrastruktūros valdytojas | LTG Infra |
Portugal | gestor da infraestrutura | Infraestruturas de Portugal |
Spanien | administrador de la infraestructura | Administrador de Infraestructuras Ferroviarias |
Vereinigtes Königreich | infrastructure manager | Network Rail |
Estland | taristuettevõtja | Eesti Raudtee |
European Rail Infrastructure Managers
Die European Rail Infrastructure Managers (EIM) wurde 2002 in Zusammenhang mit der Liberalisierung des EU-Eisenbahnmarktes gegründet. Der Fachverband, ein gemeinnütziger Verein nach belgischem Recht, vertritt die Interessen von Infrastrukturbetreibern in Ländern der EU bzw. des EWR. EIM ist ein nach Artikel 38(4) der EU-Richtlinie 2016/796 anerkanntes Vertretungsgremium des Eisenbahnsektors. Unter den 16 Mitgliedsunternehmen aus elf Ländern befinden sich keine aus dem deutschsprachigen Raum.[2]
Einzelnachweise
- jeweilige Sprachversion der Richtlinie 2012/34/EU und nationale Gesetze