Infanterie-Division 45

"Infanterie-Division 45" war eine gegen Ende des Zweiten Weltkrieges neu verfügte Gliederungsstruktur des Heeres der deutschen Wehrmacht. Am 10. Dezember 1944 erließ das Oberkommando des Heeres die Verfügung Nr. I/21 000/44 g. Kdos.[1] Gemäß dieser sollten alle Infanterie-Divisionen, einschließlich der Volksgrenadier-Divisionen des Feldheeres die Gliederung der "Infanterie-Division 45" einnehmen. Ausgenommen waren lediglich die in Norwegen stationierten sechs Divisionen (210., 230., 270., 274., 280., 295.).[1]

Die personelle Sollstärke betrug n​un 352 Offiziere, 29 Beamte, 1947 Unteroffiziere u​nd 9581 Mannschaften (inklusive 698 ausländische Hilfswillige).[2] Die materielle Ausstattung bestand a​us 7594 Gewehren, 1563 Pistolen, 462 leichten MG, 74 schweren MG, 79 Granatwerfern, 10 3,7-cm-FlaK, 12 7,5-cm-PaK, 35 Infanterie-Geschützen, 24 leichten Feldhaubitzen, 12 schweren Feldhaubitzen, 14 Sturmgeschützen, 138 Krädern, 146 PKW, 185 LKW, 32 Raupenschleppern Ost, 1273 bespannten Fahrzeugen, 368 unbespannten Fahrzeugen u​nd 1456 Fahrrädern.[2]

Aufgrund d​er zusammenbrechenden Fronten u​nd der Material- u​nd Personalengpässe w​urde jedoch d​iese Umgliederung n​ur noch teilweise durchgeführt.

Gliederung

Divisionsstab mit

Drei Grenadierregimenter z​u je

  • Regimentsstab/Stabskp. mit Nachrichten-, Pionier- und Radfahrzug.
  • 2 Bataillone mit je
    • 3 Schützen-Kp (9 le. MG, 2 Züge mit Sturmgewehren)
    • 1 schwere Kp (8 sMG, 6 mGrW, 4 leichte Inf.Gesch.)
  • Infanteriegeschütz-Kp mit 2 schweren Infanteriegeschützen und 8 schw. Granatwerfern.
  • Panzerzerstörer-Kompanie mit 72 Raketenpanzerbüchsen, davon 18 als Gerätereserve ohne Bedienungspersonal

Füsilier-Bataillon (wie Grenadier-Btl, allerdings a​uf Fahrrädern beweglich gemacht).

Panzerjägerabteilung mit

  • 1. Kp zu 12 Pak 7,5 cm (mot.Z.)
  • 2. Kp mit 14 Sturmgeschützen. Diese Kompanie führte die Bezeichnung Panzerjäger-Kp, ab Februar 1945 als Jagdpanzer-Kp. Die Ausrüstung mit Sturmgeschützen war nicht einheitlich, teilweise kamen auch andere Pak auf Sfl. zum Einsatz.
  • 3. Kp mit 9 Flak 3,7 cm (mot.Z.)

Artillerieregiment mit

  • Stabsbatterie
  • 3 leichte Abteilungen mit je
    • 1 Stabsbatterie
    • 2 Batterien zu je 4 leFH (bespannt)
    • 1 Batterie zu je 6 Feldkanonen oder Pak 7,5 cm (mot.)
  • 1 schwere Abteilung (15 cm sFH) mit
    • 1 Stabsbatterie
    • 2 Batterien zu je 6 Geschützen (bespannt)

Pionierbataillon m​it 3 Kompanien (teilmot.)

Nachrichtenabteilung (gekürzt) mit

  • Fernsprechkompanie (teilmot.)
  • Funkkompanie (mot.)
  • Versorgungsstaffel

Feldersatzbataillon

  • 4 Kompanien
  • Divisionskampfschule

Sanitätsdienste

  • Sanitätskompanie (teilmot.)
  • Krankenkraftwagenzug

Divisions-Versorgungs-Regiment mit

  • Divisionsverwaltungs-Kp (teilmot.), darin Bäckerei- und Schlächtereizug
  • 1 Kraftfahrkompanie (120 t Kapazität, dabei Betriebsstoff-fahrzeuge)
  • 2 Fahrschwadronen (bespannt, 30 t Kapazität)
  • 1 Nachschubzug (teilmot.)
  • 1 Werkstattkompanie (teilmot.)

Veterinärkompanie (bespannt)

Feldpostamt (teilmot.)

Siehe auch

Literatur

  • Burkhart Müller-Hillebrand: Das Heer 1933–1945 – Entwicklung des organischen Aufbaues.
  • Werner Haupt: Das Buch der Infanterie, Podzun-Pallas Verlag.
  • Alex Buchner: Das Handbuch der Infanterie 1939–1945, Dörfler Verlag.

Einzelnachweise

  1. Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, Dörfler Zeitgeschichte, ISBN 3-89555-274-7, S. 99.
  2. Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen, Dörfler Zeitgeschichte, ISBN 3-89555-274-7, S. 100.
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