Inés Brock
Inés Brock (* 30. September 1964 in Elgersburg) ist eine deutsche Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen) und Mitglied im Stadtrat von Halle (Saale).
Leben
Nach einem Studium der Germanistik, Anglistik und Pädagogik von 1983 bis 1989 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg war Inés Brock als Schwangeren- und Familienberaterin tätig und erhielt im Jahr 1999 die Approbation als Kinder- und Jugendpsychotherapeutin.[1] 2010 promovierte sie an der Martin-Luther-Universität in Erziehungswissenschaften.[2] Seit 2011 ist sie nach eigenen Angaben selbstständig als Hochschullehrerin am Studienzentrum MEU der privaten Diploma Hochschule, als Lehrtherapeutin in der Ausbildung von Psychotherapeuten und als Supervisorin tätig.[2] Im selben Jahr gründete sie das Nathusius-Institut für Psychologie, Bildung und Beratung mit Sitz in Halle (Saale).[2] Inés Brock ist Autorin von Fachbüchern und wissenschaftlichen Zeitschriftenartikeln. Sie hat vier erwachsene Söhne.[2]
Politik
In der Wendezeit engagierte sich Inés Brock beim Neuen Forum. Seit 1997 ist sie Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen Sachsen-Anhalt und war von 2000 bis 2006 eine der beiden Vorsitzenden des Landesverbandes. 2001 war Inés Brock stellvertretende Sprecherin der grünen Bundesarbeitsgemeinschaft Gesundheit, Soziales, Arbeitsmarkt und Mitglied der Kinderpolitischen Kommission. Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2006 war sie Spitzenkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen; die Grünen verpassten aber mit 3,6 Prozent den Einzug in den Landtag. Im Jahr 2009 wurde sie erstmals in den Stadtrat von Halle (Saale) gewählt. 2013 wurde sie Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im hallischen Stadtrat. Seit 2019 führte sie die Fraktion gemeinsam mit Melanie Ranft und dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dennis Helmich.[3] Im Jahr 2020 beteiligte sie sich an einem öffentlichen Appell[4] zu Gunsten von Boris Palmer, der wegen umstrittener Äußerungen zu Maßnahmen anlässlich der Corona-Pandemie bundesweit in der Kritik stand. Darüber hinaus ist sie seit 2013 im Verband kinderreicher Familien Deutschland Mitglied im wissenschaftlichen Beirat[5][6] und dessen Werbebotschafterin[7][8]. Zur Bundestagswahl 2021 kandidierte sie auf Listenplatz 3 von Bündnis 90/Die Grünen in Sachsen-Anhalt[9] und verpasste den Einzug in den Bundestag[10]. Zwei Wochen später kündigte sie ihren parteipolitischen „Rückzug aus der ersten Reihe“ an und erklärte ihren sofortigen Rücktritt als Co-Vorsitzende der grünen Stadtratsfraktion.[11]
Publikationen
- (Hrsg.) Bruderheld und Schwesterherz. Geschwister als Ressource. Reihe Therapie & Beratung. Psychosozial-Verlag, Gießen 2015, ISBN 978-3-8379-2457-2.
- (Hrsg.) Wie die Geburtserfahrung unser Leben prägt. Perspektiven für Geburtshilfe, Entwicklungspsychologie und die Prävention früher Störungen. Reihe Therapie & Beratung. Psychosozial-Verlag, Gießen 2018, ISBN 978-3-8379-2718-4.
Weblinks
- Persönliche Webseite von Inés Brock
- Inés Brock auf der Website der Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Halle
Einzelnachweise
- Ute Welty: Brüder und Schwestern – Seid barmherzig miteinander! In: deutschlandfunkkultur.de. 10. April 2021, abgerufen am 13. Mai 2021.
- Privates | Dr. Ines Brock. Abgerufen am 30. Juli 2021.
- Stadträt*innen – Grüne im Stadtrat Halle (S). Abgerufen am 30. Juli 2021.
- Antje Vollmer: "Öffentlicher Appell zu Boris Palmer" vom 11.05.2020. Abgerufen am 30. Juli 2021.
- Beiräteliste des Verbandes kinderreicher Familien (Web Archive) 8. Februar 2013, zuletzt abgerufen am 14. September 2021.
- Direktkandidaten. In: /www.gruene-in-halle.de. Bündnis 90/Die Grünen Stadtverband Halle, abgerufen am 23. September 2021.
- Testimonials - Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. (Web Archive). 22. Juni 2013, abgerufen am 23. September 2021.
- Stimmen - Verband kinderreicher Familien Deutschland e.V. Abgerufen am 23. September 2021.
- Bundestagswahl 2021. Abgerufen am 30. Juli 2021.
- Gewählte in Landeslisten der Parteien in Sachsen-Anhalt - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 27. September 2021.
- Dirk Skrzypczak: Grünen-Politikerin Inés Brock schmeißt hin und attackiert ihre Landesspitze. Abgerufen am 20. Oktober 2021.