Imar von Tusculum
Imar von Tusculum oder Icmar von Tusculum (* um 1105/1110,[1] in Frankreich; † 28. Oktober 1161[2] in Cluny[3]) war ein französischer Benediktiner und Kardinal.
Leben
Imar trat um 1126 in das Cluniazenserkloster St-Martin-des-Champs ein, wechselte jedoch bald nach Cluny.[4] Dann wurde er zum Prior von Charite-sur-Loire ernannt.[4] Um 1141/42 ist er als Abt von Saint Moutierneuf zu Poitiers nachzuweisen.[5]
Wahrscheinlich am 13. März 1142 ernannte ihn Papst Innozenz II. zum Kardinalbischof von Tusculum.[6] Als solcher unterschrieb er päpstliche Urkunden vom 19. April 1142 bis 7. März 1159.[7] 1144/45 wirkte er als päpstlicher Legat in England.[8] Seit 1153 war er Kardinaldekan (prior episcoporum).[9]
Im September 1159 nahm er an der zwiespältigen Papstwahl teil; er stellte sich auf der Seite Viktors IV. und konsekrierte ihn am 4. Oktober 1159 in Farfa.[10] Er unterschrieb die Urkunden des Gegenpapstes vom 15. Februar 1160 bis 19. Februar 1160.[7] Dann ging er als Legat nach Cluny, gewann dieses wichtige Kloster für Viktor IV. und blieb dort bis zu seinem Tod.[11] Am 7. April 1161 wird er zum letzten Mal als lebend erwähnt[12] und starb noch in demselben Jahr.
Literatur
- Barbara Zenker: Die Mitglieder des Kardinalkollegiums von 1130 bis 1159. Würzburg 1964.
- Johannes M. Brixius: Die Mitglieder des Kardinalkollegiums von 1130–1181. Berlin 1912.
Weblinks
- Imar, O.S.B.. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 1. Februar 2017.
Einzelnachweise
- 1126 war er noch in jugendlichen Alter, vgl. Brixius, S. 44.
- Todestag nach dem Nekrolog von Saint-Martin-des-Champs, siehe F. Duchesne, Histoire de tous les cardinaux françois, Bd. 2, Paris 1660, S. 99. Als Todesjahr kommt nur 1161 in Betracht, vgl. Brixius, S. 44; die Angabe von Zenker, S. 46, dass er 1162 starb, ist zu korrigieren.
- Todesort nach Brixius, S. 44.
- Brixius, S. 44; Zenker, S. 44.
- Zenker, S. 44; Brixius, S. 44, 91
- Zenker, S. 223; vgl. Brixius, S. 44.
- Brixius, S. 44
- Zenker, S. 44–45.
- Zenker, S. 240.
- Zenker, S. 45–46; Brixius, S. 28, 44.
- Zenker, S. 46; vgl. Brixius, S. 44.
- Brixius, S. 44, 91.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
--- | Prior der Kardinalbischöfe 1153–1159 | Gregorio della Suburra |
Egidio (Gilles von Paris) | Kardinalbischof von Tusculum 1142–1161 | Hugo Pierleoni |