Ilka Parchmann
Ilka Parchmann (* 1969) ist eine deutsche Chemiedidaktikerin und Hochschullehrerin.
Leben
Von 1988 bis 1993 studierte Ilka Parchmann die Fächer Chemie und Biologie für das Lehramt an Gymnasien an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und schloss ihr Studium mit dem Ersten Staatsexamen ab. Im Februar 1994 begann sie ihre Dissertation über den Treibhauseffekt („Themen der globalen Herausforderung im Chemieunterricht“)[1] bei Walter Jansen im Fachbereich Didaktik der Chemie und promovierte im März 1997 mit Auszeichnung. Ihr Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Chemie und Biologie legte sie 1999 am Studienseminar Wilhelmshaven ab.[2] Nach Abschluss des Habilitationsverfahrens in Didaktik der Chemie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel folgte 2002 der Ruf an die FU Berlin, den sie ablehnte. Im selben Jahr erfolgte der Ruf an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), den sie annahm. Dort war sie für zwei Jahre C3-Professorin bis 2004, dann als W3-Professorin für Didaktik der Chemie bis 2009 in Oldenburg und seit Oktober 2009 W3-Professorin für Didaktik der Chemie an der CAU in Kiel. Von 2014 bis 2020 war sie Vize-Präsidentin der CAU.[3] In dieser Zeit unterstützte sie 2016 die Gründung des Instituts für Inklusive Bildung durch Jan Wulf-Schnabel, das schließlich durch Staatssekretär Karl-Rudolf Fischer als angegliederte wissenschaftliche Einrichtung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel anerkannt wurde.[4]
Seit 1995 schreibt sie für die Fachzeitschrift Chemkon[5], deren Chefredakteurin sie bis 2017 war.[6]
Seit 2016 ist sie zusammen mit Olaf Köller Sprecherin des Kiel Science Outreach Campus (KiSOC)[7], mit dessen Hilfe die Zusammenarbeit von universitärer und außeruniversitärer Forschung gefördert werden soll. Der KiSOC ist eines von sieben im Jahr 2016 neu genehmigten Leibniz-WissenschaftsCampi in Deutschland. Sie ermöglichen Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen eine thematisch fokussierte Zusammenarbeit im Sinne einer gleichberechtigten, komplementären, regionalen Partnerschaft.
Ehrungen
1996 erhielt Parchmann den Manfred und Wolfgang Flad-Preis der Fachgruppe Chemieunterricht der Gesellschaft Deutscher Chemiker.[8]
2011 wurde Parchmann für ihr Unterrichtskonzept Chemie im Kontext mit dem Hauptpreis des Polytechnik-Preises der Stiftung Polytechnische Gesellschaft ausgezeichnet.[9] 2018 erhielt Ilka Parchmann die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Universität Umeå in Schweden.[10][11]
Die Universität Umeå würdigt damit Ilka Parchmanns Engagement für die Didaktik der Chemie und ihr Bemühen um deren internationale Vernetzung. Sie war in den Jahren 2011 bis 2015 Gastprofessorin am Department of Science and Mathematics Education der Universität Umeå. In den Jahren zwischen 2014 und 2018 führte die Chemiedidaktikerin gemeinsam mit ihrem Forschungsteam am IPN ein vom Schwedischen Forschungsrat gefördertes Forschungsprojekt an der schwedischen Universität durch. Ziel des Projekts war es, unterrichtsbezogene sowie strukturelle Unterschiede zwischen beiden Schulsystemen zu vergleichen. Hierfür wurden Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 11 in beiden Ländern hinsichtlich ihrer kognitiven, metakognitiven und motivationalen Entwicklung untersucht. Auf die Initiative von Ilka Parchmann ist auch die BildungsHanse entstanden, ein Projekt das zwischen nordischen Hochschulen angesiedelt ist. Dieses Verbundvorhaben trägt dazu bei, ein Verständnis für Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Bildungssysteme sowie in der Ausbildung von Lehrkräften in verschiedenen Ländern herauszuarbeiten.
Die Laudatio bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde hob des Weiteren hervor, dass sich Parchmann nicht nur um das Department of Science and Mathematics Education, sondern auch um die Fakultät für Naturwissenschaften und Technik sowie die Pädagogische Hochschule Umeå verdient gemacht hat.
Publikationen
Webauftritte
Weblinks
- Ilka Parchmann beim Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik
- Ilka Parchmann bei der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Ilka Parchmann auf der interaktiven Landkarte Fachdidaktik der Chemie[12]
Einzelnachweise
- Ilka Parchmann, Walter Jansen: Der “Treibhauseffekt” als Folge der Wärmeabsorption von Gasen. In: CHEMKON. Band 3, Nr. 1, 1996, S. 6–11, doi:10.1002/ckon.19960030103.
- Parchmann, Ilka — Deutsch. Abgerufen am 10. April 2018.
- Interimslösung für die CAU in Kiel. Abgerufen am 26. Oktober 2020.
- Der Norden schreibt Hochschul- und Inklusionsgeschichte. Abgerufen am 30. März 2021.
- Ilka Parchmann, Bettina Kaminski, Walter Jansen: Die Wärmeabsorption von Gasen —Voraussetzung fü den Treibhauseffekt. In: CHEMKON. Band 2, Nr. 1. Wiley-VCH, Weinheim 1. Januar 1995, S. 17–25, doi:10.1002/ckon.19950020105.
- Hilke Fickenfrerichs, Ilka Parchmann, Renate Peper‐Bienzeisler: CHEMKON feiert 25-jähriges Jubiläum und geht neue Wege. In: CHEMKON. Band 24, Nr. 5. Wiley-VCH, Weinheim 1. November 2017, S. 369–369, doi:10.1002/ckon.201710315.
- Kiel Science Outreach Campus. 1. Oktober 2016, abgerufen am 6. Dezember 2018.
- Ilka Parchmann erhielt 1996 den Manfred und Wolfgang Flad-Preis
- "Forschung für guten Unterricht" – Polytechnik-Preis zum ersten Mal verliehen. sptg.de, 22. November 2011. Abgerufen am 30. April 2016.
- IPN-Professorin erhält Ehrendoktorwürde der Universität Umeå, Schweden. 5. Dezember 2018, abgerufen am 5. Dezember 2018.
- Peper-Bienzeisler, Renate: Verleihung der Ehrendoktorwürde an Ilka Parchmann. In: CHEMKON. Band 26, Nr. 1. Wiley-VCH, 17. Januar 2019, ISSN 1521-3730, doi:10.1002/ckon.201800099.
- Fachdidaktik Chemie - Interaktive Landkarte der Chemiedidaktik. Abgerufen am 10. April 2018.