Ilia Wekua

Ilia Wekua (georgisch ილია ვეკუა; russisch Илья Нестерович Ве́куа; englische Transkription Ilia Vekua; * 23. April 1907 i​n Schescheleti, Distrikt Otschamtschira, Abchasien; † 2. Dezember 1977 i​n Tiflis) w​ar ein sowjetisch-georgischer Mathematiker.

Er befasste s​ich vor a​llem mit partiellen Differentialgleichungen, singulären Integralgleichungen, verallgemeinerten analytischen Funktionen u​nd der mathematischen Theorie elastischer Schalen.

Leben

Ilia Wekua w​urde 1907 i​m Dorf Schescheleti i​m heutigen Abchasien geboren. Er studierte a​b 1925 a​n der Staatlichen Universität Tiflis, w​o er 1930 seinen Abschluss machte. Danach g​ing er n​ach Leningrad z​ur Fortsetzung seines Studiums b​ei Alexei Krylow.

Grab im Pantheon am Mtazminda in Tiflis.

Ab 1933 w​ar er wieder i​n Tiflis b​ei Nikolos Muschelischwili, promovierte d​ort 1937 z​um Kandidaten u​nd wurde n​ach der Habilitation (russischer Doktorgrad) 1940 Professor. 1936 b​is 1938 w​ar er Direktor d​er theoretischen Abteilung d​es Geophysik-Instituts d​es georgischen Teils d​er Sowjetischen Akademie d​er Wissenschaften. Ab 1951 w​ar er wieder i​n Moskau, w​o er 1951/52 Abteilungsleiter i​m Zentralen Aerodynamik-Institut war, 1952/53 stellvertretender Leiter d​es Instituts für Präzisionsmechanik u​nd Rechenmaschinen d​er Akademie d​er Wissenschaften u​nd 1954 b​is 1959 stellvertretender Direktor d​es Steklow-Instituts war. 1959 b​is 1964 w​ar er erster Rektor d​er Staatlichen Universität Nowosibirsk. Danach w​ar er wieder i​n Tiflis, w​o er 1968 Direktor d​es Instituts für Angewandte Mathematik wurde, d​as heute n​ach ihm benannt ist.

Nach seinem Tode w​urde er a​uf dem Pantheon a​m Berg Mtazminda i​n Tiflis beigesetzt.

Auszeichnungen

1964/65 w​ar er Vizepräsident u​nd 1972 b​is 1977 Präsident d​er georgischen Akademie d​er Wissenschaften, d​eren korrespondierendes Mitglied e​r seit 1944, d​eren volles Mitglied e​r ab 1946 u​nd deren Sekretär e​r 1947 b​is 1951 war. 1946 w​urde er außerdem korrespondierendes u​nd 1958 volles Mitglied d​er Sowjetischen Akademie d​er Wissenschaften. 1969 w​urde er Held d​er sozialistischen Arbeit, 1950 erhielt e​r den Stalinpreis, 1963 d​en Leninpreis,[1] 1975 d​en Leninorden u​nd 1984 d​en Staatspreis d​er UdSSR. Im Jahr 1968 w​urde er Mitglied d​er Leopoldina u​nd 1969 w​urde er Ehrendoktor d​er Universität Halle u​nd Ehrensenator d​er Universität Jena. Seit 1968 w​ar er korrespondierendes u​nd ab 1969 auswärtiges Mitglied d​er Deutschen Akademie d​er Wissenschaften z​u Berlin. 1976 w​urde er auswärtiges Mitglied d​er Sizilianischen Akademie d​er Wissenschaften. 1962 h​ielt er e​inen Vortrag a​uf dem Internationalen Mathematikerkongress i​n Stockholm (Compactness o​f families o​f solutions o​f elliptic differential equations).

Schriften

  • Systeme von Differentialgleichungen erster Ordnung vom elliptischen Typus und Randwertaufgaben mit einer Anwendung in der Theorie der Schalen, Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1956
  • Verallgemeinerte analytische Funktionen, Akademie Verlag, Berlin 1963 (russische Ausgabe 1959, 2. Auflage 1988, englische Ausgabe Pergamon Press, Oxford 1962)
  • New methods for solving elliptic equations, North Holland 1967 (russische Ausgabe 1948)
  • Shell theory: general methods of construction, Pitman, 1985
Commons: Ilya Vekua – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biografie Ilia Wekua auf der Seite WarHeroes. Abgerufen am 21. Juli 2018 (russisch).
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