Ilemi-Dreieck
Das Ilemi-Dreieck (auch Elemi-Dreieck) ist ein umstrittenes Gebiet, das zwischen Kenia, dem Südsudan und Äthiopien liegt und von Kenia kontrolliert wird. Der Sudan erhob bis 2011 auch Anspruch darauf. Äthiopien erhebt seit dem frühen 20. Jahrhundert keinen Anspruch mehr darauf. Der Name ist von Ilemi Akwon, einem Häuptling der Anuak, abgeleitet.
Die Fläche wird zwischen 10.320 km² und 14.000 km² angegeben. Das Gebiet wird zurzeit (Stand 2006) vollständig von Kenia kontrolliert und zum Turkana County der Provinz Rift Valley (Divisionen Lokichoggio und Lokitaung) gerechnet. Die unklare Situation ergab sich aus unpräzisen Formulierungen der Verträge aus der Kolonialzeit. Eine Einigung auf eine eindeutige Grenzziehung wurde bisher durch die instabilen Verhältnisse in der Region, z. B. den Sezessionskrieg im Südsudan, und die wirtschaftliche Marginalität des Gebietes verhindert.
Seit der Unabhängigkeit des Südsudan 2011 grenzt das Gebiet nicht mehr an den Sudan. Es ist noch unklar, welche Haltung die von der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee geführte südsudanesische Regierung in diesem Gebietsstreit einnehmen wird.
Die Bewohner des Ilemi-Dreiecks sind vorwiegend nomadische Viehzüchter von den Volksgruppen der Turkana sowie Didinga, Toposa und Dassanetch.
Weblinks
- Nene Mburu: Delimitation of the Elastic Ilemi Triangle: Pastoral Conflicts and Official Indifference in the Horn of Africa. African Studies Quarterly, S. 1–13
- Robert O. Collins, University of California: The Ilemi Triangle (PDF; 269 kB)