Iambe
Iambe (altgriechisch Ἰάμβη Iámbē) war in der griechischen Mythologie eine Dienerin im Haus des Keleos, des mythischen ersten Königs von Eleusis.
Als die um ihre entführte Tochter Persephone trauernde Göttin Demeter in Gestalt einer alten Frau bei Keleos einkehrt, mag sie sich zuerst nicht setzen, bis Iambe ihr einen einfachen Stuhl bringt. Doch auch dann bleibt sie ernst und voll Trauer, bis es Iambe durch lose Scherze gelingt, die Göttin zum Lächeln zu bringen. Auf dieses Scherzen sollen die rituellen Scherz- und Schimpfreden der Teilnehmer während der Mysterien von Eleusis zurückgeführt werden.
Nach dem Etymologicum magnum war Iambe thrakischen Ursprungs und eine Tochter von Pan und Echo. Ein etymologischer Zusammenhang mit Jambus als Versmaß einerseits und andererseits Worten mit der Bedeutung „schmähen“, „spotten“ wird angenommen, unklar ist allerdings die Richtung der Abhängigkeit.
Die Gestalt der Iambe wird auch mit der ähnlichen Figur der Baubo identifiziert.
Quellen
- Homerischer Hymnos, An Demeter 192–197, 202–204
- Bibliotheke des Apollodor 1,5,1
- Diodor 5,4
- Etymologicum magnum s. v. Iambe
Literatur
- N. Richardson: The Homeric Hymn to Demeter. 1974, S. 213–223.
- Paul Weizsäcker: Iambe. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,1, Leipzig 1894, Sp. 12 f. (Digitalisat).