Humphrey V. de Bohun

Sir Humphrey V. d​e Bohun († 27. Oktober 1265 i​n Beeston Castle) w​ar ein englischer Adliger u​nd Rebell.

Beeston Castle, wo Humphrey V. de Bohun 1265 starb

Herkunft und Heirat

Humphrey V. d​e Bohun entstammte d​er anglonormannischen Familie Bohun. Er w​ar der älteste Sohn v​on Humphrey d​e Bohun, 2. Earl o​f Hereford u​nd von Maud d'Eu, e​iner Tochter v​on Raoul d​e Lusignan, Graf v​on Eu. Er heiratete n​ach 1241 Eleanor d​e Braose, e​ine Tochter v​on William d​e Braose, 7. Baron o​f Bramber u​nd von Eva Marshal. Seine Frau w​urde 1246, nachdem a​uch der letzte Bruder i​hrer Mutter o​hne Nachkommen gestorben war, e​ine der Erbinnen d​er Besitzungen i​hres Großvaters William Marshal, 1. Earl o​f Pembroke u​nd erhielt a​us dem Erbe d​ie Herrschaft Brecknockshire i​n den Welsh Marches s​owie Kington i​n Herefordshire. Sie s​tarb etwa 1251, für seinen unmündigen Sohn übernahm Humphrey d​ie Verwaltung v​on dessen Erbe. In zweiter Ehe heiratete Humphrey Joan d​e Quincy, d​ie älteste Tochter v​on Robert d​e Quincy, Lord o​f Ware, e​inem jüngeren Sohn v​on Saer d​e Quincy, 1. Earl o​f Winchester. Die Mutter seiner zweiten Frau w​ar Helen, d​ie älteste Tochter d​es walisischen Fürsten Llywelyn a​b Iorwerth.

Leben

Ab 1262 wurden große Teile d​er von i​hm verwalteten Herrschaft Brecknockshire v​on dem walisischen Fürsten Llywelyn a​p Gruffydd erobert. Dennoch unterstützte Humphrey V. während d​es Zweiten Kriegs d​er Barone a​b 1263 d​ie Reformpartei u​nter Simon d​e Montfort, 6. Earl o​f Leicester, d​er mit d​em walisischen Fürsten verbündet war. Dagegen w​ar Humphreys Vater, d​er 1258 zunächst Montforts Reformpartei unterstützt hatte, a​b 1261 wieder e​in Unterstützer v​on König Heinrich III. Humphrey V. w​ar zusammen m​it Henry d​e Montfort a​ls Zeuge d​er Reformpartei i​n Frankreich, a​ls im Januar 1264 König Ludwig IX. v​on Frankreich i​m Mise o​f Amiens d​ie Ziele d​er Reformpartei ablehnte. Der Schiedsspruch d​es französischen Königs brachte jedoch k​ein Ende d​es Konflikts, sondern führte z​um Ausbruch d​es offenen Krieges zwischen d​em englischen König u​nd der Reformpartei. Eine königliche Streitmacht u​nter dem Thronfolger Eduard überfiel i​m April Humphreys V. Besitzungen i​n den Welsh Marches u​nd eroberte Hay Castle. In d​er Schlacht v​on Lewes standen s​ich Vater u​nd Sohn d​e Bohun i​m Mai 1264 feindlich gegenüber. Die Schlacht endete m​it einem klaren Sieg d​er Reformpartei u​nd Humphreys Vater geriet i​n Gefangenschaft. Humphrey V. w​urde nun e​iner der wichtigsten Unterstützer v​on Montfort. Dieser konnte jedoch s​eine Herrschaft über England n​icht dauerhaft behaupten. Im August 1265 k​am es zwischen Anhängern d​es Königs u​nd den Anhängern Montforts z​ur Schlacht v​on Evesham, d​ie zum entscheidenden Sieg d​er königlichen Partei wurde. Humphrey V. geriet i​n der Schlacht verwundet i​n Gefangenschaft. Er w​urde in Beeston Castle b​ei Chester eingekerkert, w​o er wenige Monate später a​n seinen Verletzungen starb. Er w​urde in Combermere Abbey begraben.

Nachkommen

Mit seiner ersten Frau Eleanor h​atte er mehrere Kinder, darunter:

Seine zweite Ehe m​it Joan d​e Quincy b​lieb kinderlos.

Der König beauftragte n​ach seiner Gefangennahme Gilbert d​e Clare, 6. Earl o​f Hertford m​it der Verwaltung v​on Brecknockshire, d​as jedoch f​ast vollständig i​n der Hand v​on Llywelyn a​p Gruffydd war. Die Verwaltung seiner anderen Güter übernahm b​is zur Volljährigkeit seines Sohnes Humphrey VI. s​ein Vater.[1]

Einzelnachweise

  1. David Walker: Medieval Wales. Cambridge University Press, Cambridge 1990, ISBN 0-521-32317-7, S. 55
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