Hugo von Kleist-Retzow

Karl Friedrich Jürgen Hugo v​on Kleist-Retzow (* 22. Dezember 1834 i​n Belgard; † 26. Dezember 1909 i​n Groß-Tychow) w​ar ein deutscher Rittergutsbesitzer u​nd Politiker.

Leben

Hugo von Kleist-Retzow war der zweite Sohn des Karl Friedrich Ferdinand von Kleist-Retzow (1795–1872) und Enkel von Hans Jürgen von Kleist-Retzow (1771–1844). Seine Mutter Ulrike Marianne Fehlhaber war die zweite Frau seines Vaters.[1] Kleist-Retzow erhielt Privatunterricht und besuchte das Gymnasium in Duisburg. 1855 wurde er Secondeleutnant beim 9. Landwehr-Husaren-Regiment, wechselte 1856 zum 21. Landwehr-Regiment und später zum 5. Landwehr-Husaren-Regiment.[2] Er übernahm 1859 Groß-Tychow von seinem Vater und erbte 1872 die Fideikommissherrschaft Möthlow. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 war er Rittmeister und Eskadronchef im 1. Reserve-Husaren-Regiment. 1880 nahm er als Major seinen Abschied vom Militär und wurde Ritter, später Rechtsritter des Johanniter-Ordens und 1872 Erbküchenmeister für das Herzogtum Hinterpommern.[3] Er war verheiratet mit Caroline (Lina) von Ueckermann, mit der er zwei Söhne und von Töchter hatte. Drei der Mädchen starben im Kindesalter.[2]

Von 1879 b​is 1892 w​ar er Mitglied d​es Preußischen Hauses d​er Abgeordneten für d​en Wahlkreis Köslin 5 (Neustettin - Belgard)[4] u​nd ab 1892 Mitglied d​es Preußischen Herrenhauses a​uf Präsentation d​es Verbandes d​es Pommerschen Geschlechts v​on Kleist.[5] Außerdem w​ar er Mitglied d​es Provinziallandtages v​on Pommern.[6] Von 1893 b​is 1898 w​ar er Mitglied d​es Deutschen Reichstags für d​en Wahlkreis Regierungsbezirk Köslin 4 Belgard, Schivelbein, Dramburg u​nd die Deutschkonservative Partei.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gustav Kratz, H. Kypke: Geschichte des Geschlechts von Kleist. 3. Teil, 3. Abteilung, Trowitzsch und Sohn, Berlin 1885, S. 147f. (Digitalisat).
  2. Gustav Kratz, H. Kypke: Geschichte des Geschlechts von Kleist. 3. Teil, 3. Abteilung, Trowitzsch und Sohn, Berlin 1885, S. 172f. (Digitalisat).
  3. https://v-kleist.com/FG/fgn099.htm
  4. Mann, Bernhard (Bearb.) : Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Düsseldorf : Droste Verlag, 1988, S. 217 (Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien : Bd. 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 262–265.
  5. E. David (Hrsg.): Handbuch für das Preußische Herrenhaus. Berlin 1911, S. 226 (Online).
  6. Theodor Wengler: Der Provinzialverband Pommern. Böhlau, 2008, Seite 6.
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