Hugo Kremer von Auenrode

Hugo Kremer Ritter v​on Auenrode (* 7. Februar 1833 i​n Wien; † 5. April 1888 ebenda) w​ar ein österreichischer Rechtswissenschaftler.

Leben

Hugo Kremer Ritter v​on Auenrode w​urde als Sohn e​ines Hofrates i​n Wien geboren. Nach Absolvierung d​es Schottengymnasiums[1] studierte e​r Jura i​n Wien, Göttingen s​owie Berlin. In s​eine Geburtsstadt zurückgekehrt, w​urde er d​ort 1855 z​um Dr. jur. promoviert. Anschließend bereitete e​r sich a​uf die akademische Laufbahn vor, habilitierte s​ich an d​er Königlich Ungarischen Universität Pest (Ungarn) u​nd wurde d​ort Privatdozent. Nach d​er Magyarisierung dieser Hochschule g​ing Kremer Ritter v​on Auenrode n​ach Wien zurück.

Im Deutschen Krieg w​ar er offizieller Berichterstatter b​ei der österreichischen Nordarmee.

1868 wurde er zum außerordentlichen Professor für Deutsches Recht an der Universität Wien ernannt; 1874 erfolgte seine Versetzung an die Universität Prag unter gleichzeitiger Ernennung zum ordentlichen Professor für Deutsches Recht und Staatsrecht. Obwohl der Schwerpunkt seiner Lehrveranstaltungen auf dem Gebiet des Privatrechts lag, galten seine Forschungen überwiegend staatsrechtlichen Fragen. Im Wintersemester 1876/77 (nochmals 1886/87) war er Dekan der Juristischen Fakultät. Für das Wintersemester 1880/81 wurde er zum Rektor der Universität gewählt.[2][3] Als Inhaber dieses Amtes gehörte er auch dem Böhmischen Landtag an. Seine Bestrebungen, die Universität Prag im damals bestehenden Rechtszustand zu erhalten, waren nicht von Erfolg gekrönt, denn schon ein Jahr nach seinem Rektorat entschied die Regierung in Wien 1882, die alte, ehrwürdige Universität Prag in eine Deutsche Karl-Ferdinands-Universität und in eine Böhmische Karl-Ferdinands-Universität zu teilen. Er bemühte sich um den Ausbau der Hochschule und um die Stärkung ihres deutschen Charakters. Außerdem übernahm er in Prag mehrere Ehrenämter, die darauf ausgerichtet waren, das Deutschtum in der Stadt zu erhalten. 1857 ernannte die Burschenschaft Hannovera Göttingen Hugo Kremer Ritter von Auenrode zum Ehrenmitglied.[4]

Ein Bild v​on Hugo Kremer Ritter v​on Auenrode befindet s​ich in d​er Porträtsammlung d​er Österreichischen Nationalbibliothek.[5]

Veröffentlichungen

  • Die Schleswig-Holsteinische Frage. Historisch-staatsrechtlich erläutert. Verlag der Wallishausser’schen Buchhandlung, Wien 1864 bei Googlebooks (Nachdruck: Olms, Hildesheim 1976)
  • Actenstücke zur Geschichte des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche im 19. Jahrhundert, mit Anmerkungen. 4 Teile in zwei Bänden, Verlag von Duncker & Humblot, Leipzig 1873–1880 (Nachdruck: Olms, Hildesheim 1976)
  • als Herausgeber (mit Ph. Hirsch) seit Bd. 22/23, 1872/73: Das Staatsarchiv. Sammlung der officiellen Aktenstücke zur Politik der Gegenwart

Literatur

Einzelnachweise

  1. Das Schottengymnasium in Wien. Böhlau, Wien u. a. 1997, ISBN 3-205-98683-0, S. 333.
  2. Red.: Kremer von Auenrode, Hugo (1833–1888), Jurist. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1969, S. 255.
  3. Rektoři Univerzity Karlovy od roku 1347.
  4. Henning Tegtmeyer: Mitgliederverzeichnis der Burschenschaft Hannovera zu Göttingen 1848-1998.
  5. Inventarnummer PORT 00144467-01
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