Huber Tricot

Huber Tricot i​st ein österreichischer Wäschehersteller i​n Götzis i​n Vorarlberg.

Huber Holding AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1908
Sitz Götzis, Österreich
Leitung Robert Ng (seit 04/2017)
Mitarbeiterzahl 900 (2019)
450 davon in Österreich[1]
Umsatz 141 Mio. (2019)[1]
Branche Textil- und Bekleidungsindustrie
Website Huber Tricot

Geschichte

1908 kaufte Josef Huber d​ie „Heinzle’sche Tricotwaaren-Fabric“ i​n Götzis u​nd begann m​it der Produktion a​ls Familienbetrieb.

Im Ersten Weltkrieg produzierte Huber Unterwäsche für das Heer und fehlende Baumwolle wurde mit Papiergewebe ersetzt. Nach den Krieg konnte die Produktion modischer Wäsche fortgesetzt werden, und 1930 wurde die erste Niederlassung im Wiener Textilviertel gegründet. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wuchs das Unternehmen bis auf 680 Beschäftigte an, dann musste wieder auf Militärproduktion umgestellt werden.

Flagship-Store in Götzis

Nach 1945 bauten Hubers Söhne Hubert, Otto und Armin das Unternehmen neu auf, bereits 1951 arbeiteten wieder 620 Mitarbeiter bei Huber. Bereits ab 1954 war Huber Lizenznehmer des US-amerikanischen Herrenwäscheherstellers Jockey. Um dem Arbeitskräftemangel zu entkommen, wurden Betriebsstätten gezielt in wirtschaftlich schwachen Gegenden Niederösterreichs errichtet.
1963 bis 1967 errichtete das Unternehmen in Mäder einen zusätzlichen Textilveredelungsbetrieb mit 4000 m² Fläche, was Huber zu einem vollstufigen Produktionsbetrieb mit Strickerei, Färberei, Veredelung, Zuschnitt und Konfektionierung machte.

Bis 1975 erfolgte eine Modernisierung des gesamten Maschinenparkes, der damit zu den modernsten Europas zählte, und bis Anfang der 80er Jahre konnte die Mitarbeiterzahl damit auf ca. 2500 gesteigert werden. Die Internationalisierung der Märkte mit preiswerten Importen aus dem Ausland in den 1990er Jahren ließ die Verkaufszahlen einbrechen, die Betriebsteile in Hollabrunn, Laa an der Thaya und Haugsdorf mussten geschlossen werden. Die hohen Lohnkosten in Österreich machten eine Verlagerung ins Ausland nötig, und so entstanden Betriebsteile in Ungarn, Portugal und Bulgarien.

1991 kaufte Huber den traditionsreichen Schweizer Wäschehersteller Hanro. 2005 stieg die chinesisch-australische «Benger Brands Ltd.» als strategischer Partner ein.

Im April 2006 übernahm Huber von Palmers die Gazelle-Verkaufsstellen in Österreich und wandelte diese in Huber-Shops um. 2007 stieg Huber auch bei der Firma Wolff (Wäsche) ein und produziert seitdem auch in Hard.[2][3] Huber Tricot war zusammen mit Skiny, Jockey (Lizenz), Hanro, Hom und Arula-Textile Solution ein Unternehmen der Huber Holding AG. Der Konzern beschäftigt im Jahr 2007 etwa 1000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 105 Millionen Euro.[4]

2008 feierte das Unternehmen das 100-jährige Bestehen und eröffnete im März einen Flagship-Store in Götzis.[5] Im Oktober 2005 übernahm «Benger Brands Ltd.» 24 Prozent und 2009 weitere 26 Prozent des Unternehmens.

Seit Mai 2015 w​ar Martin Ziegler Vorstand d​er Huber-Holding – d​er Handelsmanager w​ar unter anderem Chef b​ei Palmers o​der beim niederländischen Wäsche-Konzern Hunkemöller.[6] 2015 konnte d​as Unternehmen e​inen Umsatz v​on 131,5 Millionen Euro erwirtschaften u​nd damit u​m 23 Prozent m​ehr als i​m Vorjahr[7] u​nd die Gruppe beschäftige 1316 Personen, 683 d​avon in Österreich.

Die Huber Holding gehört z​ur Gänze d​er chinesischen «Benger Brands Ltd.»[8] u​nd seit April 2017 i​st der malaysisch-chinesische Textilindustrielle Robert Ng n​euer Vorstandsvorsitzender.[9] Die Huber-Gruppe verfügt i​n Österreich über 63 eigene Huber-Shop-Filialen. Im Mai 2020 musste e​in Sanierungsverfahren über v​ier der a​cht Gesellschaften d​er Huber-Gruppe (Huber Holding AG, Arula GmbH, Huber-Shop GmbH, Huber Tricot GesmbH) eröffnet werden.[10][11]

Auszeichnungen

  • Im Jahre 1983 wurde der Firma Josef Huber's Erben (Gründungsfirma der heutigen Huber Holding AG) für Verdienste für die österreichischen Wirtschaft das Österreichische Staatswappen verliehen.

Einzelnachweise

  1. Wäschehersteller Huber vor Insolvenz auf ORF vom 29. Mai 2020, abgerufen am 29. Mai 2020.
  2. Huber Holding fusioniert Vorarlberger Standorte und baut Stellen ab (25. Februar 2008)
  3. Huber kauft Wolff-Produktion (12. Februar 2007)
  4. 100 Jahre HUBER
  5. HUBER eröffnete Flagship Store in Götzis: Trendiges Shopdesign, internationale Topmarken und Wäsche-Highlights der letzten 100 Jahre 14. März 2008
  6. Zieger neuer Vorstandsvorsitzender bei Vorarlberger Huber Holding (20. April 2015)
  7. Huber Holding 2015 wieder im Aufschwung (24. Juni 2016)
  8. Chinesische Investoren auf Einkaufstour in Europa (1. März 2018)
  9. Malaysischer Industrieller wird Huber-Chef (5. April 2017)
  10. Großinsolvenz des Wäschekonzerns Huber Holding – 31 Millionen Euro Schulden (28. Mai 2020)
  11. 545 betroffene Mitarbeiter | Huber-Holding: Sanierungsverfahren wurde eröffnet (29. Mai 2020)
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