Hostin Hradec

Hostin Hradec (auch Hostinhradek; Hostin Hradecz, Hosczin Hradek; deutsch Hostas Burg bzw. Burg d​es Hosta)[1] i​st eine untergegangene hochmittelalterliche Burg i​n Tschechien. Sie h​at sich wahrscheinlich i​m nordostböhmischen Raum befunden, i​st jedoch bisher n​icht lokalisierbar. Die Burg w​urde 1140 a​ls Sterbeort d​es Přemyslidenherzogs Soběslav I. erwähnt.

Geschichte

Nach e​iner Schrift d​er Vyšehrader Kanoniker verbrachte Soběslav a​b Weihnachten 1139 s​eine letzten Lebenswochen a​uf der Burg Hostin Hradec, nachdem e​r sich a​uf seinem Hof Chvojna (Chwoyno) i​n Ostböhmen e​ine tödliche Krankheit zugezogen hatte, a​n der e​r am 14. Februar 1140 verstarb.

Lokalisierungsversuche

  • Ausgehend von der Namensähnlichkeit von Hostin Hradec mit Hostinné (Arnau) wurde die Burg zumeist in der Gegend von Hostinné zu lokalisieren versucht.
    • In der Vergangenheit wurde Hostin Hradec vielfach mit der alten Burg Hostinné gleichgesetzt.
    • Ganz in der Nähe liegt der Schlossberg, auf dem zum Ende des 17. Jahrhunderts an Stelle einer alten Feste als Schloss Nové Zámky errichtet wurde. Sommer/Zippe[2] mutmaßen hier den Standort der Burg Soběslavs über der Furt der alten Schlesischen Straße über die Elbe.
    • Wenig südlich erhebt sich bei Debrné über dem Elbtal der Bradlo (519 m). Auf ihm befand sich zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert eine Burg der zur Ballei Böhmen zugehörigen Deutschordensritterkommende Miletín. In neuzeitlichen Quellen wird Hostin Hradec häufig auf dem Bradlo vermutet.[3]
  • Ausgehend von der schweren Krankheit des Fürsten wird angenommen, dass sich die Burg Hostin Hradec unweit seines Hofes Chvojna (Chwoyno) befunden haben muss. Dieser wird in Vysoké Chvojno bzw. in Königinhof[4] vermutet. Danach käme als Standort der Burg der Hügel Na Hradcích (335 m) zwischen Holice, Ostřetín und Veliny in Frage, auf dem sich den Überlieferungen nach eine Burg Velký Hradec befunden hat und auch noch Reste von Wallanlagen erhalten sind.[5]
  • Weitere Deutungen vermuten unter Hostin Hradec das heutige Hradec Králové.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hier nach Adalbert Stifters Roman Witiko.
  2. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Statistisch-topographisch dargestellt. Band 3: Bidschower Kreis. Calve, Prag 1835, S. 220.
  3. http://www.palba.cz/printview.php?t=4149&start=0@1@2Vorlage:Toter+Link/www.palba.cz (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+
  4. Königinhof
  5. http://veliny.cz/obec/historie-obce/
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