Horst-Janssen-Museum
Das Horst-Janssen-Museum ist ein dem Künstler Horst Janssen gewidmetes Museum in Oldenburg (Oldenburg) und mit dem Stadtmuseum Oldenburg räumlich und organisatorisch verbunden.
Überblick
Das Horst-Janssen-Museum wurde mit 1800 Blättern der Janssen-Sammlung des Ehepaars Carin und Carl Vogel im Jahr 2000 eröffnet. Der Oldenburger Unternehmer Claus Hüppe hatte 1995 die Janssen-Sammlung des Hamburger Ehepaares Vogel für 1,5 Millionen DM als Grundstock erworben und somit den Bau des Museums maßgeblich ermöglicht.[1]
Horst Janssen war Zeichner, Radierer, Lithograf, Holzschnittkünstler, Autor, Plakatkünstler und Illustrator. Die vielen Facetten seines künstlerischen Talents sind Thema der Dauerausstellung. In zwei Sälen auf rund 600 Quadratmetern Fläche werden in zehn Abteilungen alle Aspekte des Schaffens von Janssen vorgestellt.
Die Dauerausstellung umfasst zahlreiche Originalwerke Janssens, die in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Gezeigt werden Originalgegenstände aus dem Arbeitszimmer des Künstlers und zahlreiche weitere Gegenstände aus seinem persönlichen Umfeld. Dauerhaft ausgestellt werden auch spezielle Arbeiten, darunter ein nach seinem Entwurf gestalteter Seidenteppich und ein von Janssen bemalter Flügel.
Infoterminals, Projektionen und Filme erlauben den Besuchern neben klassischen Texttafeln Einblicke in Leben und Schaffen des Künstlers. Es gibt außerdem Hörführungen mit Audioguide.
Eine Bibliothek stellt 25.000 Kunstbände zur Verfügung, darunter nahezu alle Veröffentlichungen Janssens. In einem speziellen Benutzerraum können Zeichnungen und Grafiken aus der Sammlung eingesehen werden.
Das Museum beschäftigt sich auch mit Künstlern und Kunstentwicklungen, die Janssen beeinflusst haben wie Goya, Rembrandt und Egon Schiele. Im Hauptsaal des Museums auf der Erdgeschoss-Ebene werden auf ca. 500 Quadratmetern jährlich drei bis vier Wechselausstellungen zum Werk Horst Janssens oder Künstlern aus Kunstgeschichte und Gegenwart präsentiert, die wie Janssen Zeichnung und Druckgrafik ins Zentrum ihrer Arbeit stellen.
In Anbindung an das gegenwärtige grafische Kunstschaffen verleiht die Claus Hüppe-Stiftung in regelmäßigen Abständen den Horst-Janssen-Grafikpreis, verbunden mit einer Ausstellung des Preisträgers im Museum. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Katja Eckert (2003), Daniel Roth (2005), Anna Lea Hucht (2008), Michael Wutz, Ralf Ziervogel und Tobias Dostal (2017).
Anlässlich des achtzigsten Geburtstages veranstaltete das Museum vom 30. August bis 15. November 2009 die erste breit angelegte Retrospektive seit dem Tod des Künstlers mit rund 300 Werken.
November 2016 wurde eine Sammlung von Stefan Blessin, die 315 Aquarelle, Drucke und Zeichnungen Janssens beinhaltete, für 1,5 Millionen Euro an das Horst-Janssen-Museum verkauft, das neben den Dauerleihgaben, nun auch über eine eigene Sammlung verfügt. Stiftungen ermöglichten den Kauf. Die Übergabe der Werke erfolgte im April 2017.[2][3][4][5]
Weblinks
- Internetpräsenz des Horst-Janssen-Museums
- Horst-Janssen-Museum als 3D-Modell im 3D Warehouse von SketchUp
- Freunde und Förderer des Horst-Janssen-Museums
Einzelnachweise
- Die Claus Hüppe-Stiftung. Auf: horst-janssen-museum.de
- Stephan Onnen: Kunst-Coup von „nationaler Bedeutung“. Auf: NWZ Online, 18. Juni 2016.
- Anja Michaeli: Horst-Janssen-Museum erhält eigene Kunstsammlung. In: Oldenburger Onlinezeitung, 3. November 2016
- Sabine Schicke: „Frischzellenkur“ durch die neue Sammlung. Auf: NWZ Online, 29. April 2017 (dort wird 1, 2 Millionen angegeben).
- Helene von Oldenburg: Janssen Revisited. Auf: art-in.de, 14. Mai 2017.