Hobbit-Haus
Das Hobbit-Haus ist ein von dem Holzkünstler Alois Riederer seit 2014 errichtetes Gebäude in Hohenthann, Landkreis Landshut, das im Stil den Hobbit-Häusern aus der Filmtrilogie Der Hobbit nachempfunden ist. Zwischen Riederer und den Baugenehmigungsbehörden gibt es Kontroversen, über die überregional berichtet wird.[1]
Bauform
Der Schreiner und Künstler Riederer verwendete für den Bau natürliche Materialien, die möglichst in ihrem ursprünglichen Zustand belassen wurden. Dementsprechend entstand der Bau nach und nach, je nach Auffinden der Materialien. Der Bau begann mit einem alten Apfelbaum, den Riderer stehend im Boden seines Gartens stabilisierte. Das Werk wurde über die Jahre zweigeschossig, das Geäst des Baumes diente als Dachstuhl. Als Material für die Wände im Erdgeschoss dienten vor allem Holz und Ziegelsteine, im Obergeschoss unterschiedlich farbige Lehmarten. Das Dach wurde mit einer Blumenwiese begrünt.[2]
Baurechtliches
Die Kontroverse über das Baurecht begann mit der Einschätzung, ob es sich bei dem Werk um Kunst oder ein dem Baurecht unterworfenes Haus handelt.[2] Riederer baute das Gebäude zunächst ohne eine Genehmigung. 2018 wurde ihm vom Landratsamt Landshut per Bescheid eine Beseitigungsanordnung überstellt.[3] Er reichte einen nachträglichen Bauantrag ein, zu dem im April 2019 vom Gemeinderat Hohenthann das Einvernehmen (nach § 36 BauGB) erteilt wurde. Das Einvernehmen erhielt er jedoch unter der Auflage einer ausschließlich privaten Nutzung. Riederer errichtete deshalb eine Einfriedung, so dass Interessierte das Gebäude nur noch mit Abstand betrachten können.[4] Bereits mit der Beseitigungsanordnung 2018 machte das Landratsamt Landshut jedoch deutlich, dass die Kunstfreiheit nicht das Baurecht aushebele. Das Landratsamt war weiterhin der Meinung, dass das Gebäude in seiner heutigen Bauweise nicht genehmigungsfähig sei.[5]
Im Sommer 2020 lehnte das Landratsamt Landshut den nachträglichen Bauantrag ab. Riederer kündigte an, gegen die Ablehnung gerichtlich vorzugehen. Unterstützung erhält er dabei vom Musiker und Sänger Fredl Fesl, vom Musiker und Komponisten Hans-Jürgen Buchner (Haindling) und vom Profibergsteiger und Extremkletterer Alexander Huber (Huberbuam).[6]
Mediale Rezeption
Überregionale wie auch regionale Medien wie Süddeutsche Zeitung,[3] n-tv,[7] ARD[8] und Bild[9] berichteten über die Kontroverse.
Einzelnachweise
- Der Streit um das Hobbithaus. In: zdf.de. 16. November 2018, abgerufen am 6. Mai 2019.
- Ungewöhnliche Architektur - Droht dem niederbayerischem Hobbithaus der Abbruch? bild.de, 8. Dezember 2018, abgerufen am 13. April 2019.
- Die Schlacht um das Hobbit-Haus. sueddeutsche.de, 2. November 2018, abgerufen am 9. April 2019.
- Anna Kolbinger: Eine Mauer um das Hobbithaus. In: idowa.de. 21. April 2019, abgerufen am 6. Mai 2019.
- Bekommt das Hobbit-Haus doch noch eine Baugenehmigung? pnp.de, 8. April 2019, abgerufen am 9. April 2019.
- Sarah Woipich: Unendlicher Kampf um Hobbit-Haus: Bauherr will vor Gericht ziehen - Hohenthann. In: pnp.de. 22. Juli 2020, abgerufen am 23. Juli 2020.
- Künstler und Landratsamt ringen um Hobbit-Haus. n-tv.de, 4. November 2018, abgerufen am 9. April 2019.
- Das Hobbit-Haus von Hohenthann. ard.de, 2. November 2018, abgerufen am 9. April 2019.
- DAS IRRE „HOBBIT-HAUS“ VON HOHENTHANN! bild.de, 3. November 2018, abgerufen am 9. April 2019.