Hinter dem Rathaus (Rostock)
Die kurze Gasse Hinter dem Rathaus in Rostock ist ein Straßenzug im historischen Stadtkern der Hansestadt. Sie liegt zwischen der Kreuzung der Großen Scharrenstraße und der Straße An der Hege im Norden einerseits und der Kreuzung der Großen Wasserstraße mit der Pümperstraße im Süden andererseits. Die Gasse liegt östlich der rückwärtigen Giebel des Rostocker Rathauses. Sie ist Teil der Rostocker Mittelstadt.
Geschichte und Sehenswertes
Die Geschichte der Gasse ist untrennbar mit dem angrenzenden Rathaus verbunden. Sie wurde 1399 erstmals auf Latein als „ex opposito cellarii vini medie civitas“ erwähnt. Der Name – in der dt. Übersetzung: Hinter dem Weinkeller – leitet sich von dem Umstand ab, dass ausschließlich in den Kellern des Rathauses Wein gelagert und verkauft werden durfte.
Im Mittelalter diente das Rathaus in erster Linie als Kaufhaus. Die Westseite der Gasse wird von der Rückseite des Rathauses und den Rückseiten der Giebelhäuser am Neuen Markt flankiert, während auf der Ostseite Giebelhäuser der städtischen Oberschicht errichtet wurden. Bürgermeister Bartold Kerkhof ließ Ende des 15. Jahrhunderts das später nach ihm benannte Kerkhoffhaus an der Ecke zur Großen Wasserstraße errichten. Im 17. Jahrhundert erhielt die Gasse ihren heutigen Namen. In den Jahren 1906/07 ließ die Stadtverwaltung auf der Ostseite das Stadthaus errichten, das durch einen Übergang mit dem Rathaus verbunden ist.
Die Gasse Hinter dem Rathaus vermittelt einen Eindruck vom hansischen Rostock zu seiner Blütezeit. Neben dem spätgotischen Kerhoffhaus ist auch ein Giebelhaus auf der Westseite erwähnenswert, das schmale Walldienerhaus. Es wurde um 1500 erbaut.
Das Stadthaus ist ein gelb getünchtes Jugendstilgebäude, dessen Übergang zum Rathaus eine Darstellung des Rostocker Greifen mit der Jahreszahl 1907 aufweist. In der Gasse kann man darüber hinaus die barock überformten, rückwärtigen Giebel des Rathauses sehen. Dabei bemerkt man, dass sich das Rathaus aus drei zusammengefassten Giebelhäusern zusammensetzt.