Himmelsäquator
Der Himmelsäquator ist der Großkreis auf der gedachten Himmelskugel, auf dem sie von der Ebene des Erdäquators geschnitten wird. Anders ausgedrückt: Wenn man in den Mittelpunkt einer gläsernen Erdkugel eine Glühlampe stellte, wäre der Himmelsäquator gerade die Projektion des Erdäquators an die scheinbare Himmelskugel. Er teilt sie in eine Nord- und eine Südhälfte.
Da die Erdachse gegenüber der Ebene der Ekliptik – der scheinbaren Ebene der Umlaufbahn der Sonne um die Erde – geneigt ist, schneidet der Himmelsäquator diese unter einem Winkel von 23,43° (Stand 16. November 2014, Schiefe der Ekliptik). Die beiden Schnittpunkte werden als Frühlingspunkt bzw. Herbstpunkt bezeichnet, da sich die Projektion der Sonne auf die scheinbare Himmelskugel zu den Tag-und-Nacht-Gleichen im Frühling bzw. Herbst in ihnen befindet.
Orte auf dem Himmelsäquator haben im äquatorialen Koordinatensystem die Deklination 0° und eine Poldistanz von 90°, ihre Rektaszension wird ausgehend vom Frühlingspunkt gemessen.
Da die Erdachse eine Präzessionsbewegung ausführt, ändert sich im Laufe der Zeit auch die Lage des Himmelsäquators und mit ihm die Richtung des Frühlingspunkts im Raum.