Hilda Hänchen

Hilda Hänchen, später Hilda Lindberg o​der Hilda Lindberg-Hänchen, (* 1. September 1919 i​n Hamburg; † 19. Oktober 2013 i​n Köln) w​ar eine deutsche Physikerin.[1]

Leben und Wirken

Hänchen w​urde 1943 promoviert u​nd war während d​es Zweiten Weltkriegs „Verwalterin“ d​er Assistentenstelle a​m Physikalischen Staatsinstitut i​n Hamburg (Um männlichen Akademikern d​ie Rückkehr n​ach dem Heeresdienst z​u ermöglichen, konnten Frauen n​ur als Verwalterinnen v​on Assistentenstellen beschäftigt werden).[2] Sie arbeitete gleichzeitig b​ei der Physikalisch-Chemischen Versuchsanstalt i​n Kiel a​n Kriegsforschungsaufträgen u​nd wurde i​n der Fördererkartei d​es Reichsforschungsrats geführt.[2] Von 1949 b​is 1951 w​urde sie a​ls Referentin i​m Chemischen Zentralblatt genannt.[3] Um 1975 w​ar sie Vorsitzende d​er Ortsgruppe Köln d​es Deutschen Akademikerinnenbundes.[4]

Mit i​hren Doktorvater Fritz Goos entdeckte Hänchen d​en Goos-Hänchen-Effekt.

1946 heiratete s​ie den Physiker Albert Hermann Lindberg (* 1914), d​er zuletzt Bereichsleiter u​nd Entwicklungsdirektor b​ei der Leybold AG war, b​evor er 1979 i​n den Ruhestand trat.[5] Sie hatten d​rei Töchter – Renate, Claudia, u​nd Dorothea.[1]

Veröffentlichungen

  • Hilda Hänchen: Über das Eindringen des totalreflektierten Lichtes in das dünnere Medium. Dissertation, Universität Hamburg, Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, 1943
  • F. Goos und H. Hänchen: Über das Eindringen des totalreflektierten Lichtes in das dünnere Medium. In: Annalen der Physik. 5. Folge, Band 43 (= Band 435 der Gesamtreihe), 1943, S. 383–392, doi:10.1002/andp.19434350504
  • F. Goos und H. Hänchen: Ein neuer und fundamentaler Versuch zur Totalreflexion. In: Annalen der Physik. 6. Folge, Band 1 (= Band 436 der Gesamtreihe), 1947, S. 333–346, doi:10.1002/andp.19474360704 (bereits 1943 bei der Redaktion der Annalen der Physik eingegangen, wegen des Kriegs aber erst 1947 veröffentlicht)
  • F. Goos und Hilda Lindberg-Hänchen: Neumessung des Strahlversetzungseffektes bei Totalreflexion. In: Annalen der Physik. 6. Folge, Band 5 (= Band 440 der Gesamtreihe), 1949, S. 251–252, doi:10.1002/andp.19494400312

Einzelnachweise

  1. Hilda Lindberg, geb. Hänchen, Zeitungsgruppe Köln. 2. November 2013. Abgerufen im 25. Dezember 2013.
  2. Monika Renneberg: Die Physik und die physikalischen Institute an der Hamburger Universität im „Dritten Reich“. In: Eckart Krause, Ludwig Huber und Holger Fischer (Hrsg.): Hochschulalltag im „Dritten Reich“. Die Hamburger Universität 1933–1945. Teil 3: Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultät, medizinische Fakultät, Ausblick, Anhang (= Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte. Band 3, Teil 3). Dietrich Reimer Verlag, Berlin/Hamburg 1991, ISBN 3-496-00867-9, S. 1097–1118, insbesondere S. 1101, 1105, 1115; dort als Quellen angegeben: Bundesarchiv Koblenz R 26 III/9, Fördererkartei des Reichforschungsrats, Hänchen; Interview mit Hilda Lindberg, geb. Hänchen am 28. April 1985; Bundesarchiv Koblenz R 26 III/8, Fördererkartei des Reichforschungsrats, Koch, Meyer, Hänchen
  3. Chemisches Zentralblatt. Band 120, Autoren- und Patentregister für das Jahr 1949, 2. Halbjahr, S. IV; zuletzt in Band 122, Autoren- und Patentregister für das Jahr 1951, 2. Halbjahr, S. IV
  4. Handbuch deutscher Frauenorganisationen. 3. Auflage, Deutscher Frauenrat, Bonn-Bad Godesberg 1975, S. 27, 265
  5. Lindberg, Albert Hermann. In: Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 47. Ausgabe, Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 2008, ISBN 978-3-7950-2046-0, S. 786
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