Herrschaftsgericht Harburg
Das Herrschaftsgericht Harburg war ein Herrschaftsgericht der Fürsten zu Oettingen-Wallerstein in Harburg. Es bestand von 1818 bis 1848. Bis 1837 war es Teil des Rezatkreises, ab 1838 gehörte es zu Schwaben und Neuburg. 1848 wurde es in eine Gerichts- und Polizeibehörde umgewandelt, die 1852 erlosch.[1]
Lage
Das Herrschaftsgericht grenzte im Südosten an das Landgericht Donauwörth, im Nordwesten an das Landgericht Nördlingen und im Südwesten an das Herrschaftsgericht Bissingen.
Struktur
Das Herrschaftsgericht wurde in 11 Steuerdistrikte aufgeteilt, die vom Rentamt Nördlingen verwaltet wurden.[2]
- Appetshofen mit (Lierheim)
- Balgheim
- Deggingen mit Kloster Deggingen, Merzingen und Ziswingen
- Ebermergen mit Brünsee, Marbach, Untere Reismühle
- Großsorheim mit Egermühle, Hoppingen und Möggingen
- Harburg mit (Bühlhof), Schloss Harburg, (Harthof), Kratzhof, Listhof, Salchhof, Stadelhof und Stetthof
- Heroldingen mit Brennhof, Schrattenhofen und Tiefenmühle
- Kleinsorheim
- Mauren mit Obere Reismühle und Spielberg
- Schaffhausen mit (Reimertshof), Rohrbach und Thurneck
- Untermagerbein
1820 gab es 16 Ruralgemeinden im Herrschaftsgericht Harburg:[3]
- Balgheim
- Brünsee mit Marbach
- Deggingen mit Kloster Deggingen
- Ebermergen mit Untere Reismühle
- Großsorheim mit Egermühle und Möggingen
- Harburg mit Bühlhof, Harthof, Kratzhof, Listhof, Salchhof, Schloss Harburg, Stadelhof und Stellhof
- Heroldingen mit Brennhof und Tiefenmühle
- Hoppingen
- Kleinsorheim
- Mauren mit Obere Reismühle und Spielberg
- Merzingen
- Rohrbach mit Thurneck
- Schaffhausen
- Schrattenhofen
- Untermagerbein
- Ziswingen
Insgesamt gab es 6510 Einwohner, die sich auf 1347 Familien verteilten und in 1171 Anwesen wohnten.[2]
1823 kamen vom aufgelösten Herrschaftsgericht Maihingen die Gemeinden Alerheim, Bühl, Rudelstetten und Wörnitzostheim hinzu. Nach 1829, jedoch vor 1839 wurden vom Landgericht Nördlingen die Gemeinden Appetshofen und Möttingen überwiesen.[4]
Nach 1829, jedoch vor 1839 wurde Untermagerbein an das Herrschaftsgericht Bissingen abgegeben.
Literatur
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 154–155 (Digitalisat).
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 79–80 (Digitalisat).
- Karl Friedrich Hohn: Der Retzatkreis des Königreichs Bayern geographisch, statistisch und historisch beschrieben. Riegel und Wießner, Nürnberg 1829, S. 321–325 (Digitalisat).
- Georg Friedrich Kramer (Hrsg.): Statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk von Schwaben und Neuburg, Augsburg 1839, S. 119 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 404 u. 408 (u. 408#v=onepage eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise enthaltenen Ortschaften, S. 46f. des zweiten Teiles.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern, S. 79f.
- Appetshofen und Möttingen werden bei K. F. Hohn, S. 321ff. noch nicht aufgelistet, jedoch bei G. F. Kramer, S. 119.