Hermann Sohn

Hermann Sohn (* 5. April 1895 i​n Esslingen-Mettingen; † 14. Mai 1971 i​n Esslingen a​m Neckar) w​ar ein deutscher Kunstpädagoge u​nd Künstler.

Leben

Hermann Sohn w​urde 1895 a​ls Sohn e​ines Weingärtners i​n Esslingen-Mettingen geboren. Nach d​er Schulzeit absolvierte e​r im Esslinger Schreiber-Verlag e​ine Lehre a​ls Lithograph. Von 1911 b​is 1913 studierte e​r an d​er Kgl. Kunstgewerbeschule Stuttgart b​ei Bernhard Pankok. Anschließend w​ar er a​ls Gebrauchsgrafiker tätig. Während d​es Ersten Weltkriegs schwer verwundet, w​urde er 1916 a​ls Invalide a​us dem Militärdienst entlassen. Von 1918 b​is 1922 studierte e​r Malerei a​n der Stuttgarter Akademie d​er bildenden Künste b​ei Christian Speyer, Christian Landenberger, Adolf Hölzel, Arnold Waldschmidt u​nd Heinrich Altherr.[1] Dort lernte e​r auch Willi Baumeister u​nd Oskar Schlemmer kennen. Nach kubistischen u​nd konstruktivistischen Anfängen wandte e​r sich u​nter dem Einfluss Altherrs d​em Expressionismus zu. 1923 w​ird er Mitglied d​er Stuttgarter Sezession. 1925 ermöglichte i​hm ein Stipendium e​inen zweijährigen Studienaufenthalt i​n Berlin, w​o er v​on dem Kunsthändler Alfred Flechtheim gefördert wird. Nach d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten w​urde 1937 e​in Arbeits- u​nd Ausstellungsverbot g​egen ihn verhängt. Nach Kriegsende 1946 w​urde er a​ls Professor für Malerei a​n die Stuttgarter Akademie d​er bildenden Künste berufen, w​o er b​is 1962 tätig war. Nach seiner Emeritierung l​ebte er a​ls freischaffender Künstler i​n Esslingen a​m Neckar.

Werke (Auswahl)

  • Selbstporträt, 1918/19 Öl/Kt 43 × 37,5 cm
  • Dorf bei Nacht, 1923 Öl/Lw 72 × 137 cm
  • Komposition, 1924 Aquarell
  • Kriegsinvalide, 1928 Öl/Sperrholz 43 × 46
  • Selbstbildnis mit Flasche, 1929, Öl/Lw 120 × 111 cm
  • Gepäckträger, 1929, Öl/Lw 110 × 84 cm
  • Verwundeter Soldat (Selbstbildnis), 1929, Öl/Lw 95 × 15 cm
  • Beim Friseur, 1932, Öl/Lw 102,5 × 85 cm
  • Die schwarzen Männer, 1934, Öl/Lw 150 × 200 cm
  • Kristallnacht, 1938, Öl/Lw 105 × 87 cm
  • Kürbis-Stillleben, 1947, Öl/Lw 44,3 × 65,2 cm
  • Blühende Bäume, 1950, Öl/Lw 71 × 90 cm
  • Bildnis Reinhold Nägele, 1954, Öl/Lw 71,5 × 57,5
  • Japanisches Ballett, 1956, Pastell 44 × 62 cm
  • Maler mit Lampe, 1957, Öl/Lw 115 × 90 cm
  • Ostern in Arles, 1964 Öl/Lw 110 × 87

Literatur

  • Hermann Sohn: Ölbilder – Pastelle – Zeichnungen, Esslingen: Galerie der Stadt Esslingen, 1975
  • Hermann Sohn. Retrospektive zum 100. Geburtstag, herausgegeben von Martin Heller u. a., Esslingen: Galerie der Stadt Esslingen, 1995
  • Kai Artinger: Furcht im Dritten Reich. Hermann Sohns ‘Die schwarzen Männer‘ (1934) und die Widerstandsfrage. In: Kunstgeschichte. Open Peer Reviewed Journal, 2020 (urn:nbn:de:bvb:355-kuge-574-6)

Einzelnachweise

  1. Angaben zur Studienzeit entspr. einer knappen Selbstbiographie, die in der Sonntagsbeilage zur Stuttgarter Zeitung vom 21. September 1946 erschien, die Zeitungsseite faksimiliert wiedergegeben in: Wolfgang Kermer: Vor dreißig Jahren. In: Akademie-Mitteilungen 7 / Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart / Für die Zeit vom 1. April 1975 bis 31. Mai 1976 / Hrsg. von Wolfgang Kermer. Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, August 1976, S. 3.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.