Hermann Saalfrank

Hermann Saalfrank (auch: Hans Saalfrank) (* 19. Jahrhundert; † n​ach 1920) w​ar ein deutscher Kameramann.

Hintergrund

Saalfrank wirkte i​n der Stummfilmzeit a​ls Laufbildphotograph[1] u​nd ist i​n Filmen zwischen 1912 u​nd 1921 nachweislich.

Er drehte hauptsächlich Abenteuer- u​nd Kriminalsujets, darunter mehrere n​ach Manuskripten v​on Jane Beß, b​ei denen Wolfgang Neff Regie führte.[2] Dabei arbeitete e​r mehrfach m​it anderen Kameramännern w​ie Josef Dietze, Heinrich Gärtner, Eugen Hrich, Kurt Lande u​nd Erich Nitzschmann zusammen.

Seine künstlerisch vielleicht bedeutendste Arbeit i​st die Gestaltung d​er ‘Altdeutschen Episode’ i​n Fritz Langs Film Der müde Tod zusammen m​it Nitschmann.

Filmographie

  • 1912: Wie sich das Kino rächt [Kurzfilm, 1 Akt = 12 min.] [GECD #38540]
  • 1918: Kinder der Strasse [GECD #27023]
  • 1920: Menschliche Hyänen
  • 1920: Der Unerkannte (mit Josef Dietze, als Hans Saalfrank)
  • 1920: Der schwarze Gast
  • 1920: Die Frau ohne Dienstag[3] [GECD #22467]
  • 1920: Apachenrache. 3. Die verschwundene Million[4]
  • 1920: Die Hand des Würgers
  • 1920: Nat Pinkerton im Kampf, 1. Teil – Das Ende des Artisten Bartolini, auch: Das Ende des Artisten Bartolini 1[5]
  • 1920/1921: Ratten der Großstadt. 1. Die geheimnisvolle Nacht
  • 1920/1921: Großstadtmädels. 3 Teile (als Hans Saalfrank)
  • 1921: Nat Pinkerton im Kampf, 2. Teil – Diebesfallen
  • 1921: Lola, die Apachenbraut. 2 Teile
  • 1921: Das Achtgroschenmädel. Jagd auf Schurken. 2 Teile[6] (mit Eugen Hrich)
  • 1921: Die Brillantenmieze. 2 Teile
  • 1921: Der müde Tod : Altdeutsche Episode (mit Erich Nitzschmann)
  • 1921: Lüge und Wahrheit (mit Heinrich Gärtner u. Kurt Lande)

Literatur

  • Michael Esser, Cinema Quadrat (Hrsg.): Gleissende Schatten: Kamerapioniere der zwanziger Jahre. Verlag Henschel, 1994, ISBN 3-89487-216-0, S. 52 u. 253.
  • Hanno Hardt, Elke Hilscher, Winfried B. Lerg (Hrsg.): Presse im Exil (= Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung. Band 30). Verlag Saur, München 1979, ISBN 3-598-02530-0, S. 44.
  • Wolfgang Jacobsen, Jörg Schöning, Rudolf Arnheim, Stiftung Deutsche Kinemathek: Erich Pommer: ein Produzent macht Filmgeschichte. Verlag Argon, 1989, ISBN 3-87024-148-9, S. 173.
  • Fabienne Liptay: WunderWelten: Märchen im Film (= Filmstudien. Band 26). Gardez!-Verlag, 2004, ISBN 3-89796-041-9, S. 431.
  • Gesine Schulz: Jane Beß, Film-Schriftstellerin. bei wordpress.com, veröffentlicht am 15. September 2015. Ebenfalls bei syndikat.com “hall of fame”.
  • Alexander Schwarz: Das Drehbuch: Geschichte, Theorie, Praxis. Verlegergemeinschaft Schaudig, Bauer, Ledig, München 1992, ISBN 3-926372-04-4.
  • Ken Wlaschin: Silent Mystery and Detective Movies: A Comprehensive Filmography. Verlag McFarland, 2009, ISBN 978-0-7864-4350-5, S. 162.

Einzelnachweise

  1. neben „Kinooperateur“ war dies die amtliche Berufsbezeichnung, bevor „Kameramann“ allgemein üblich wurde.
  2. vgl. G. Schulz, Jane Beß, 15. September 2015.
  3. nach dem 1919 erschienenen Roman von Siegfried Trebitsch
  4. mit “Apachen” sind hier nicht Angehörige der Pariser Unterwelt gemeint, sondern véritable „schurkische Rothäute“, und in dem Zweiteiler “Lola, die Apachenbraut” (1921; R: Wolfgang Neff) „wird das Unterweltmilieu aus Nachfahren von Indianern, Schwarzen sowie arbeitslosen Zirkusleuten gebildet“, vgl. Alexander Schwarz, Das Drehbuch, S. 33.
  5. Bela Lugosi, der sich von 1919 bis 1921 in Deutschland aufhielt, spielte hier einen Bandenchéf.
  6. Drehbuch Jane Bess, mit Edith Posca als Magde Henway, „Detektivin aus Laune“. Achtgroschenmädel scheint eine Bezeichnung für eine bezahlte Spionin, Spitzelin oder eben Detektivin gewesen zu sein, vgl. G. Schulz, Jane Beß, 15. September 2015.
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