Hermann Julius Paul

Hermann Julius Paul (* 5. Juni 1824 i​n Breslau, Provinz Schlesien; † 3. Juni 1877 ebenda) w​ar ein deutscher Mediziner u​nd Chirurg i​n Breslau.

Leben

Hermann Julius Paul studierte a​n der Königlichen Universität z​u Breslau v​on 1841 b​is 1843 zunächst Philologie u​nd Katholische Theologie, d​ann in Breslau u​nd an d​er Friedrich-Wilhelms-Universität z​u Berlin Medizin u​nd wurde 1846 i​n Berlin m​it seiner Dissertation „Pathologia placentae“ promoviert. Nach seiner Approbation 1848 w​ar er b​is 1854 Volontärarzt a​m Kloster d​er Barmherzigen Brüder z​u Breslau, wirkte zwischenzeitlich 1851 u​nd 1853 a​ls Leiter d​es Cholera-Hospitals u​nd wurde 1854 Arzt d​er königlichen Gefangenenanstalt. Im Jahr 1855 habilitierte e​r sich a​ls Privatdozent a​n der Universität Breslau, w​urde 1861 Primärarzt a​m Allerheiligen-Hospital u​nd 1865 dirigierender Arzt a​m Krankenhaus d​er Barmherzigen Brüder i​n Breslau.

Er w​ar Mitglied d​er Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur u​nd wurde a​m 1. Mai 1855 u​nter der Präsidentschaft v​on Christian Gottfried Daniel Nees v​on Esenbeck u​nter der Matrikel-Nr. 1733 m​it dem akademischen Beinamen Roux[1] a​ls Mitglied i​n die Kaiserliche Leopoldino-Carolinische Akademie d​er Naturforscher aufgenommen.[2]

Schriften

  • Pathologia placentae. Dissertatio inauguralis pathologico-obstetricia, Schade, Berlin 1846 (Digitalisat)
  • Die conservative Chirurgie der Glieder, oder, Darstellung der Mittel und Methoden, welche zur Vermeidung, respective Beschränkung der Amputationen und Knochen-Resectionen sich darbieten. Trewendt & Granier, Breslau 1854 (Digitalisat)
  • Die chirurgischen Krankheiten des Bewegungs-Apparates. M. Schauenburg & Co., Lahr 1861 (Digitalisat)

Literatur

  • Jonas Graetzer: Lebensbilder hervorragender schlesischer Aerzte aus den letzten vier Jahrhunderten, Druck und Verlag von Salo Schottländer, Breslau 1889, S. 215 (Digitalisat)
  • August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Vierter Band, Lindsley–Revillon, Urban & Schwarzenberg, Wien und Leipzig 1887, S. 508 (archive.org)
  • Johann Daniel Ferdinand Neigebaur: Geschichte der kaiserlichen Leopoldino-Carolinischen deutschen Akademie der Naturforscher während des zweiten Jahrhunderts ihres Bestehens. Friedrich Frommann, Jena 1860, S. 281 (archive.org)

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Die Wahl seines akademischen Beinamens war vermutlich eine Reverenz an den im Jahr vor seiner Aufnahme in die Akademie verstorbenen französischen Mediziner und Chirurgen Philibert Joseph Roux.
  2. Bonplandia. Zeitschrift für die gesammte Botanik. Officielles Organ der K. L.–C. Akademie der Naturforscher. 3. Jahrgang, Carl Rümpler, Hannover 1855, S. 158 (Digitalisat)
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