Hermann Josephson

Hermann Carl Eduard Josephson (* 30. August 1864 i​n Barmen; † 2. Dezember 1949 i​n Detmold) w​ar ein deutscher evangelischer Pfarrer, Herausgeber u​nd Schriftsteller.

Leben

Josephson w​ar ein Sohn d​es Pfarrers Carl Ludwig Josephson (1811–1888) u​nd seiner Ehefrau Anna Gräfin v​on der Schulenburg (1827–1900/01), e​iner Tochter d​es preußischen Generals Hermann v​on der Schulenburg. Sein Onkel Ludwig Josephson w​ar ebenfalls Pfarrer. Der Großvater Carl Aron Josephson (1773–1829) w​ar 1805 v​om Judentum z​um Christentum übergetreten.[1]

Josephson machte 1882 a​uf dem Gymnasium i​n Barmen s​ein Abitur u​nd studierte anschließend Evangelische Theologie i​n Halle, Greifswald, Berlin u​nd Bonn. Nach d​em ersten Examen i​m Jahr 1886 w​urde er Hilfsprediger i​n Hamm. 1887 w​urde er i​n Bielefeld ordiniert. Seine e​rste Pfarrstelle t​rat er 1888 i​n Beverungen an, wechselte a​ber schon i​m nächsten Jahr n​ach Hamm. 1895 w​urde er Pfarrer a​n der Pauluskirche i​n Bielefeld, 1899 Pastor primarius a​n der Liebfrauenkirche i​n Bremen. Ab 1905 wirkte e​r als Pfarrer i​n Klein Oschersleben. Seine letzte Amtsstelle w​ar die d​es Superintendenten u​nd Ersten Dompredigers a​m Halleschen Dom. 1920 t​rat er i​n den Ruhestand, vertrat a​ber 1922/23 n​och eine Pfarrstelle i​n Schötmar u​nd 1942–1944 i​n Schlangen.

Ab 1888 w​ar Josephson i​n erster Ehe m​it Bertha Josephson geb. Cremer (1861–1906) verheiratet, d​ie unter d​em Pseudonym Bertha Mercator erbauliche Erzählungen verfasste.[2] Aus d​er Ehe gingen v​ier Töchter hervor. Seine zweite Ehe schloss e​r 1907 m​it Margarete Japing a​us Wien (1885–1954), d​ie dritte 1922 m​it Hildegard Großjohann a​us Detmold.[3]

Werk

Josephson veröffentlichte einige eigene Predigten u​nd erbauliche Betrachtungen. Insbesondere s​eine Schriften z​ur moralischen Unterstützung d​er im Ersten Weltkrieg kämpfenden Soldaten wurden i​n hohen Auflagen verbreitet. Daneben g​ab er Sammlungen v​on Predigten u​nd Erzählungen heraus.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Wider den Erbfeind! Schriften-Niedorlage der Anstalt Bethel, Bielefeld 1896.
  • Schmückt das Fest mit Maien. Ein Heimatgruß für unsere Brüder unter den Waffen zum Pfingstfest 1915. Schloessmann, Leipzig 1915.
  • Der Heimat Born : Ein Gruß an unsere kämpfenden Familienväter. Schloessmann, Leipzig 1915.
  • Nun singet und seid froh! Ein Weihnachtsgruß an unsere Soldaten daheim und draußen. Schloessmann, Leipzig 1915.
  • Osterfreude. Ein Heimatgruss an unsere Soldaten daheim und draussen. Schloessmann, Leipzig 1916.
  • Ein Pfingstgruss an unsere Feldgrauen. Schloessmann, Leipzig 1917.
  • Euch ist heute der Heiland geboren. Ein Weihnachtsgruß an unsere Soldaten daheim und draußen. Schloessmann, Leipzig 1917.
  • Psalter und Harfe, wacht auf! 17 Liederpredigten. Müller, Halle (Saale) 1920.
Als Herausgeber
  • Eine deutsche Pfarrfrau. Blätter der Erinnerung. Schloessmann, Leipzig 1907 (Texte von seiner verstorbenen Ehefrau; mehrere weitere Auflagen).
  • Schicket euch in die Zeit. Predigten und Reden aus verschiedenen theologischen und kirchenpolitischen Lagern. Krüger, Leipzig 1919.
  • Mit Adlersflügeln. Unseren Söhnen. Vaterländische Verlags- und Kunstanstalt, Berlin 1920.
  • Wie die zarten Blumen. Unseren Töchtern. Vaterländische Verlags- und Kunstanstalt, Berlin 1920.
  • Das Volk siehet ein großes Licht. Adventsgruß für das deutsche Christenhaus. Schloessmann, Leipzig 1927.

Literatur

  • Friedrich Wilhelm Bauks: Die evangelischen Pfarrer in Westfalen von der Reformation bis 1945 (= Beiträge zur Westfälischen Kirchengeschichte, Bd. 4). Bielefeld 1980, Nr. 2999 (Volltext).

Einzelnachweise

  1. Hartmut Waldminghaus: Die Familie Josephson in Lüdenscheid. In: Der Reidemeister. Geschichtsblätter für Lüdenscheid Stadt und Land, Nr. 214, 2018, S. 1937 (Zugang zur PDF-Datei).
  2. Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 3. 6. Aufl. Leipzig 1913, S. 374 (Digitalisat).
  3. Hartmut Waldminghaus: Die Familie Josephson in Lüdenscheid. In: Der Reidemeister. Geschichtsblätter für Lüdenscheid Stadt und Land, Nr. 214, 2018, S. 1946 (Zugang zur PDF-Datei).
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