Hermann Hoffbauer
Hermann Hoffbauer (* 30. Juni 1819 in Halberstadt; † 4. Januar 1884) war ein deutscher Kaufmann, Industrieller und Stifter.
Leben und Wirken
Hermann Hoffbauers Vater war Kaufmann. Gegen 1840 zog Hermann nach Berlin. Dort lernte er seine Frau Clara Becker (1830–1909) kennen, die Tochter des wohlhabenden Kommerzienrats Ludwig Becker war. Am 6. Oktober 1850 heirateten beide. Das Paar blieb kinderlos.
Mit seinem Schwager Emil Becker gründete Hermann Hoffbauer 1856 eine Teppichfabrik. Mit Emil Becker und dem Techniker Anton Funk hatte Hermann Hoffbauer ein auf den 6. Dezember 1865 datiertes Patent für einen mechanischen Webstuhl.[1] Er war Hoflieferant des preußischen Königs[2] und Geheimer Kommerzienrat.[3] Im Jahr 1873 gründete Hermann Hoffbauer für seine Angestellten eine Kranken- und Unterstützungskasse.
1870 zog das Ehepaar Hoffbauer nach Potsdam in das Havelhaus auf der Halbinsel Tornow. Noch zu Lebzeiten plante das Ehepaar Hoffbauer die Gründung einer Stiftung und legte diese 1878 testamentarisch fest.[4] Hermann Hoffbauer war in Potsdam Patient von Ernst von Bergmann. Dieser soll ihm bei der Ausarbeitung des Testaments unterstützt haben. Hermann Hoffbauer starb trotz mehrfacher chirurgischer Intervention Bergmanns an einem Krebsleiden.[3] Die Erkrankung soll auf oder nach einer Handelsreise nach Alexandria festgestellt worden sein.[5] Diakonissen sollen sich um die Pflege gekümmert haben, was mit ein Grund für die testamentarische Stiftung gewesen sei.[6]
Nachdem Herrmann Hoffbauer 1884 verstorben war, betrieb seine Frau die Verwirklichung des Projektes weiter und gründete die am 30. Juni 1901, dem Geburtstag Hermanns, eingeweihte Hoffbauer-Stiftung. Die Stiftung wurde mit einem Vermögen von 6 Millionen Mark und mehreren Gebäuden ausgestattet. Der Tornow im Süden Potsdams, wo das Ehepaar Hoffbauer lebte und auf der sich das Stiftungsgelände befindet, wurde in Hermannswerder umbenannt.[7] Weiterhin heißt eine Straße Hermannswerder.
Das gemeinsame Grab von Hermann Hoffbauer und seiner Ehefrau Clara befindet sich auf dem Neuen Friedhof Potsdam.
Einzelnachweise
- Amtsblatt der Preußischen Regierung zu Erfurt. Jahrgang 1866. S. 8.
- Amts-Blatt der Königlichen Regierung zu Merseburg. 1865. S. 417.
- Arend Buchholtz: Ernst von Bergmann. Salzwasser-Verlag. S. 585.
- Geschichte der Schule. Erschienen auf evgym.de. Eingesehen am 3. März 2019.
- Andreas Kitschke: Die Kirchen der Potsdamer Kulturlandschaft. Lukas Verlag. S. 262. ISBN 978-3-86732-248-5.
- Maren Richter, Winfried Sträter: Potsdam. Der historische Reiseführer. Christoph Links Verlag 2015. S. 44. ISBN 978-3-86153-832-5.
- Clara Hoffbauer. Erschienen auf frauenorte-brandenburg.de. Eingesehen am 1. März 2019.