Hermann Georg Krüger
Hermann Georg Krüger (* 4. Juli 1815 in Schleswig; † 26. Februar 1897 in Kiel) war ein deutscher Architekt und Bauinspektor.
Leben und Wirken
Krüger war ein Sohn des Apothekers Heinrich Christian Krüger (* 26. Februar 1772 in Lüneburg; † 15. März 1856 in Schleswig) und dessen Ehefrau Johanna Christiana, geborene Wurmb, verwitwete Nölting, (* ca. März 1775 in Schleswig; † 19. August 1844 ebenda). Er hatte neun ältere Geschwister.
Krüger beschäftigte sich bereits in jungen Jahren mit Architektur. Von 1830 bis 1835 lernte er am Polytechnischen Institut Hannover. Anschließend machte er eine Ausbildung zum Zimmerer und arbeitete bei dem Hamburger Architekten Franz Georg Stammann. Von 1838 bis 1839 hörte er an der Berliner Bauakademie bei Heinrich Strack und Karl Bötticher. Während dieser Zeit bereiste er Bayern, Tirol, Italien, Frankreich, Belgien und Deutschland.
Nach der Lehrzeit arbeitete Krüger bei dem Stadtbaumeister von Altona. Am 19. März erhielt er einen Ruf als konstituierender Baukondukteur der Herzogtümer Schleswig und Holsten. Er trat den Dienst am 1. April 1842 an. Am 1. April 1846 wurde er zum Baukondukteur des Bauinspektors für Holstein bestallt. Am 3. April 1848 übertrug ihm die provisorische Regierung in Rendsburg interimsweise die Aufgaben des holsteinischen Bauinspektors. Am 7. August 1848 erhielt er die endgültige Amtsbestätigung. Das Konsistorium als Baukondukteur in Schleswig gab er somit ab. Der dänische König wiederholte seine Bestallung am 20. März 1854.
Krüger wohnte zunächst in Altona und ab dem 1. Mai 1854 in Pinneberg. Aufgrund großer Bauvorhaben in Kiel zog er am 1. Mai 1858 dorthin. Am 18. Februar 1867 wurde er als Bauinspektor vereidigt und in den Preußischen Staatsdienst aufgenommen. Nach einer Neuordnung der Bauverwaltung ging er am 1. Januar 1871 in den Ruhestand. Danach wohnte er in Kiel, wo er 1871 am Düsternbrook 49[1] ein eigenes Wohnhaus bauen ließ. Außerdem arbeitete er noch als Architekt.
Bauwerke
Krüger arbeitete gerne mit romanisierenden Formen und wandte sich dem Historismus zu. Er gehörte nicht zu den bedeutendsten Baukünstlern seiner Zeit. Im Rahmen der dienstlichen Arbeiten, aber auch von privaten Aufträgen, kam es zu folgenden Ausführungen:
- 1851: Restaurierung und Erneuerung des Turms der Kirche in Karby.
- 1852: Neubau eines Pastorats in Bramstedt.
- Von 1854 bis 1870 begleitete er als Berater Bauvorhaben am Kieler Schloss.
- 1858: Umbau des Herrenhauses von Windeby, Restaurierung der Kirche von Bordesholm.
- 1858 bis 1864: Umbau der Dreikönigskirche von Haselau und 1866 Erneuerung des Kirchturms.
- Von 1860 bis 1862: Neubau der Akademischen Heilanstalten in Kiel.
- 1863: Bau der Friedhofskapelle in Marne, Entwürfe für ein Regierungsgebäude und die Dienstwohnung des Regierungspräsidenten in Plön.
- 1863/64: umfangreiche Restaurierung der Marienkirche in Segeberg.
- 1865: Neubau eines Militärpferdestalls in Plön, Neubau eines Pastorats in Hemmingstedt.
- Von 1866 bis 1868: Wiederaufbau der Nikolaikirche in Plön.
- 1868 und 1869: Neubau der drei Herrenhäuser Ascheberg, Dänisch-Nienhof und Wittenberg.
- 1871: Anbau eines Flügels an das Herrenhaus von Gut Jersbek.
- 1871: Bau des eigenen Wohnhauses in Kiel.
- 1883/84: Restaurierung der Kirche von Haseldorf.
Familie
Krüger heiratete am 26. September in Plön Catharina Dorothea Christina Lüthge (* 28. Mai 1824 in Plön; † 7. August 1905 in Kiel; begraben am 9. August 1905 in Plön). Das Ehepaar hatte drei Töchter und drei Söhne, darunter die Malerinnen Clara von Sivers, Rosa Krüger und Elisabeth Krüger.[2]
Literatur
- Rudolf Jaeger: Krüger, Hermann Georg. in: Schleswig-Holsteinisches Biographisches Lexikon. Band 3. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1974, S. 176–177.
Einzelnachweise
- F. Lindig: Adressbuch der Stadt Kiel sowie der Ortschaften Gaarden, Ellerbek und Hassee-Winterbek: Adreßbuch der Stadt Kiel für 1877. 1877, abgerufen am 2. Februar 2021.
- Krüger, Elisabeth. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 21: Knip–Krüger. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 592.