Hermann Fricke (Physiker)

Hermann Heinrich Karl Fricke (* 16. Dezember 1876 i​n Goslar; † 1949) w​ar ein deutscher Physiker, Mathematiker u​nd Chemiker, d​er vor a​llem in d​er ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts d​urch seine Gegnerschaft z​ur Einstein'schen Relativitätstheorie bekannt war.

Als Mitarbeiter d​es Reichspatentamtes entwickelte e​r eine eigenständige Ätherwirbeltheorie.

Während Frickes hydromechanische Ätheranschauung heute weitgehend unbekannt ist, hatte sie zur Zeit des Nationalsozialismus erheblichen Einfluss auf die Befürworter mechanischer Äthertheorien.[1] Fricke selbst verband mit seiner Arbeit vor allem auch wissenschaftspolitische Ambitionen[2], die er unter anderem mit Gründung der Deutschen Gesellschaft für Weltätherforschung und anschauliche Physik (DGWAP) zu verwirklichen suchte.[3] Enge Inhaltliche Bezüge bestehen zwischen seinem Werk und der Äthertheorie des Physikers Otto Wiener.

Schriften

  • Eine neue und einfache Deutung der Schwerkraft und eine anschauliche Erklärung der Physik des Raumes. Wolfenbüttel 1914.
  • Eine neue Sonnentheorie. Berlin-Westend 1933.
  • Die im Innern erdähnliche Sonne (Eine neue Anschauung von Äther, Schwerkraft und Sonne) (Weimar, R. Borkmann, 1934)
  • Weltäther-Forschung – Ein Aufbauprogramm nach dem Umsturz der Physik. Borkmann, Weimar 1939.
  • Die Fricke-Wienersche Äthervorstellung. Deutsche Optische Wochenschrift, Bd. 65, Nr. 16, 1948.

Literatur

  • Milena Wazeck: Einsteins Gegner. Die öffentliche Kontroverse um die Relativitätstheorie in den 1920er Jahren Dissertation. Freie Universität Berlin 2008. campus, Frankfurt am Main/New York 2009, ISBN 978-3-593-38914-1.

Einzelnachweise

  1. Milena Wazeck: Einsteins Gegner. Die öffentliche Kontroverse um die Relativitätstheorie in den 1920er Jahren. campus, Frankfurt am Main/New York 2009, S. 307
  2. Hermann Fricke: Weltäther-Forschung - Ein Aufbauprogramm nach dem Umsturz der Physik. Borkmann, 1939, S. 102
  3. Milena Wazeck: Einsteins Gegner. Die öffentliche Kontroverse um die Relativitätstheorie in den 1920er Jahren. campus, Frankfurt am Main/New York 2009, S. 361
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