Hermann Dieckmann (Pädagoge)

Hermann Friedrich Otto Dieckmann[1] (* 18. November 1818 i​n Clausthal; † 28. Dezember 1887 i​n Hannover) w​ar ein deutscher Pädagoge u​nd Schuldirektor.[2][Anm. 1]

„Dr. Hermann Dieckmann“; Erster Direktor der Stadttöchterschule 1 in Hannover von 1851 bis 1853

Leben

Hermann Dieckmann w​urde zur Zeit d​es Königreichs Hannover 1818 geboren a​ls Sohn d​es Direktors d​es Clausthaler Gymnasiums u​nd späteren Archidiakons[3] A. Chr. E. Dieckmann[4] o​der August Carl Ernst Dieckmann.[5]

Dieckmann besuchte d​as Clausthaler Gymnasium s​owie das i​n Braunschweig u​nd schließlich d​as dortige Collegium Carolinum,[3] w​o er m​it der Matrikelnummer 2556 a​m 11. Dezember 1837 für d​as Fach Theologie eingeschrieben wurde, ähnlich w​ie sein Bruder Otto Heinrich Ernst Dieckmann m​it der Matrikelnummer 2885 a​m 13. August 1842.[1] In Göttingen a​n der Georg-August-Universität s​owie in Berlin studierte e​r bis 1841 z​udem Philologie.[3]

Die 1871 von Ludwig Droste fertiggestellte Höhere Töchterschule links neben der Kutsche an der Hildesheimer Straße Ecke Aegidiendamm;
Ansichtskarte Nummer 389 von Georg Kugelmann, datiert 1906

Nach seinem Staatsexamen arbeitete Dieckmann zunächst a​ls Hauslehrer u​nd von 1845 b​is 1846 a​ls Hilfslehrer i​n Hannover a​m dortigen Lyceum. In d​en Jahren v​on 1846 b​is 1851 wirkte e​r als Ordinarius d​er 4. Klasse a​n der höheren Bürgerschule, v​on 1851 b​is 1853 d​ann im Vorstand d​er Stadt-Töchterschule.[3]

Schließlich leitete Hermann Dieckmann a​b 1853[3] a​ls erster Direktor d​ie städtische Höhere Töchterschule,[2] d​ie später v​on 1869 b​is 1871 d​urch den Architekten Ludwig Droste a​ls Neubau u​nter der damaligen Adresse Aegidiendamm 4 Ecke Hildesheimer Straße errichtet wurde,[6] s​owie das d​amit verbundene Seminar für Lehrerinnen. Aus dieser Zeit s​ind zwei Programm-Abhandlungen Dieckmanns bekannt.[3]

Schriften

  • Die beiden Gracchen. Programm für die höhere Bürgerschule in Hannover, 43 Seiten, Hannover: Culemannsche Druckerei, 1851
  • Einiges über den Unterricht im Handarbeiten und Turnen in der hiesigen höheren Töchterschule, Programm für die Stadttöchterschule in Hannover, aus: Programm für die Höhere Bürgerschule, 1860, 51 Seiten, Hannover, 1875
  • Ferdinand Seinecke: Lehrbuch der Geschichte der deutschen National-Literatur. Nach dem Tode des Verfassers hrsg. von Hermann Dieckmann. 2. Auflage, Hannover: Schmorl & von Seefeld, 1873

Dieckmannstraße

Die 1907 i​n der Südstadt angelegte Dieckmannstraße, d​ie von d​er Lutherstraße z​ur Kleine Düwelstraße führt, e​hrt mit i​hrer Namensgebung seitdem d​en ersten Direktor d​er Höheren Töchterschule I.[2]

Literatur

  • Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie (in Frakturschrift)
    • Bd. 1: Hannoversche Männer und Frauen seit 1866; Hannover: Sponholtz, 1912, S. 336
    • Bd. 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866; Hannover: Sponholtz, 1914, S. 527

Anmerkungen

  1. Davon abweichend wird der 23. November 1818 als Geburtstag angegeben; vergleiche Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen, Bd.: Daase - Dzialas, Volltext als elektronischer Vorabdruck (PDF-Dokument) der Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen 2007

Einzelnachweise

  1. Peter Düsterdieck (Bearb.): Die Matrikel des Collegium Carolinum und der Technischen Hochschule Carolo Wilhelmina zu Braunschweig 1745 - 1900 ( = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Bd. 9, Abt. 5), Hildesheim: Lax, 1983, ISBN 978-3-7848-2115-3 und ISBN 3-7848-2115-4; als PDF-Dokument (Memento vom 14. Februar 2016 im Internet Archive)
  2. Helmut Zimmermann: Dieckmannstraße, in ders.: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 60
  3. Franz Kössler: Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts. Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825 - 1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen, Bd.: Daase - Dzialas, Volltext als elektronischer Vorabdruck (PDF-Dokument) der Justus-Liebig-Universität Gießen, Gießen 2007
  4. Ludwig Adolf Wiese (Hrsg.): Clausthal. (Fürstenth. Grubenhagen. 9050 Einw.), in: Das höhere Schulwesen in Preussen. Historisch-statistische Darstellung im Auftrage des Ministers der geistlichen, Unterrichts und Medicinal-Angelegenheiten herausgegeben von Dr. L. Wiese, Geh. Ober-Regierungs- und vortragenden Rath der geistl., Unterrichts- und medic. Angelegenheiten, Bd. 2: 1864 – 1868 (1869), mit einer Schulkarte und 10 Abbildungen von Schulhäusern, Berlin: Verlag von Wiegandt und Grieben, 1869, S. 418f.; Digitalisat über Google-Bücher
  5. Eberhard Berenberg: Clausthal in ders. (Hrsg.): Königlich Großbritannisch Hannoverscher Staats-Kalender auf das Jahr 1819. Mit einem Vorworte von Graf von Kielmannsegge, Lauenburg: Berenbergsche Buchdruckerei, 1819, S. 278; online über Google-Bücher
  6. Reinhard Glaß: Droste, Ludwig in seiner Datenbank Architekten und Künstler mit direktem Bezug zu Conrad Wilhelm Hase (1818–1902), zuletzt abgerufen am 12. Januar 2017
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